Das Bundesland Niedersachsen verfügt über eine vielfältige Geologie. Neben diversen Bodenlandschaften gibt es eine Vielzahl an Bergbauaktivitäten, die vertikale und horizontale Bewegungen der Tagesoberfläche verursachen können. Diese Deformationen haben unmittelbare Auswirkungen auf die amtlichen Festpunkte der Landesvermessungen, sodass der einheitliche integrierte geodätische Raumbezug kontinuierlich an Aktualität verliert. Die notwendige Aktualisierung der Referenzrahmen erfordert für die wirtschaftliche Planung der Messungen genaue Kenntnis über die Lage der Bodenbewegungsgebiete und die auftretenden Deformationsbeträge. Das Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) nutzt Nivellements-, GNSS- und radarinterferometrische Daten, um möglichst die gesamte Landesfläche zu überwachen. Die verfügbaren Datensätze werden in einer ganzheitlichen Prozesskette zur Erstellung hochauflösender Bewegungsmodelle für die gesamte Landesfläche verwendet, wodurch sich Bodenbewegungsgebiete räumlich abgrenzen lassen. Diese Bewegungsinformationen ermöglichen der niedersächsischen Landesvermessung auf die durch Bodenbewegungen verursachten Einflüsse sachgerecht zu reagieren und diese Informationen Kunden bereitzustellen.