Öffentliche Geodaten

Darmstadt baut digitales Umweltsensornetz auf und aus

Mehr als 16 Umweltsensoren, im Stadtgebiet Darmstadts verteilt, messen die Luftqualität. Bald schon wird dadurch der Verkehr in Darmstadt neu konzipiert, um verkehrsbedingte Umweltbelastungen zu minimieren.

 

In Darmstadt messen 16 Umweltsensoren die Luftqualität. Bild: Dieter Schütz/Pixelio

Zur Messung der Luftbelastung durch den motorisierten Verkehr nutzt die Wissenschaftsstadt Darmstadt seit Ende letzten Jahres eine neue, digitale Luftmesstechnik. Dabei kommen hochmoderne Sensoren zum Einsatz, die im gesamten Stadtgebiet Luftqualitätsdaten in Echtzeit erheben. Die Daten werden künftig direkt in Planungs- und Entscheidungsprozesse einfließen, um intelligente, innovative Mobilitätskonzepte zu realisieren. Ziel ist, die Emission von Stickoxiden, CO2 und weiteren Treibhausgasen zu reduzieren und die städtische Luftbelastung durch Schadstoffe möglichst gering zu halten.

Das Umweltsensornetz sei ein weiteres wichtiges Digitalstadt-Projekt im Leuchtturmbereich Mobilität & Umwelt und ein Meilenstein auf dem Weg hin zum digitalen Vorreiter für moderne und nachhaltige Mobilitätskonzepte, so Oberbürgermeister Jochen Partsch. Durch die ausgewerteten Messergebnisse aus dem Umweltsensornetz und den daran angepassten Verkehrssteuerungskonzepten sollen die Bürger sowie Pendler bald schon feststellen, dass Verkehrsflüsse im Stadtgebiet langfristig optimiert und somit Staus reduziert werden können.

Insgesamt 16 Messstationen für eine bessere Luft

Das Projekt „Umweltsensornetz“ der Digitalstadt Darmstadt GmbH wird gemeinschaftlich mit dem Verkehrsdezernat sowie dem Umweltamt der Wissenschaftsstadt Darmstadt durchgeführt und durch das Förderprogramm „Saubere Luft“ gestützt. Die neuen Messgeräte wurden von der in Darmstadt und Berlin ansässigen Urban Lighting Innovations GmbH installiert. Nun sind insgesamt 16 weitere Messsensoren im Stadtgebiet verteilt und erfassen flächendeckend Werte über die Luftqualität: Die Sensoren erfassen die Schadstoffe NO2, NO, CO und Ozon sowie Feinstaub. In einem Ein-Minuten-Intervall sendet das System die Messwerte an den städtischen Echtzeit-Verkehrsrechner im Straßenverkehrs- und Tiefbauamt (Abtl. Bau und Betrieb/Sachgebiet Straßenverkehrstechnik). Dessen Algorithmen verarbeiten dann die Daten weiter, und es entstehen neue Verkehrssteuerungskonzepte. Zudem werden die Umweltdaten auch direkt an das Umweltdezernat überstellt.

Digitalisierungsprojekte bauen aufeinander auf

Das neue Umweltsensornetz komplettiert das Digitalstadt-Projekt Smart Lighting; auch ergänzen die neuen Sensoren die bereits vorhandenen und durch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) betriebene Messpunkte: Das Besondere sei, dass durch flexible, lokale Einsatzmöglichkeiten der Sensoren im Stadtgebiet geografische Abschnitte noch exakter gemessen und untersucht werden könnten. Gerade im Bereich Wissenschaft und Forschung, etwa für Klimaforscher, Biologen und Umweltingenieure, könnten die erhobenen Umweltdaten so wichtige Erkenntnisse über die Zusammenhänge von Verkehr, Verkehrsarten und klimatischen Bedingungen bringen. Nach einer Erprobungsphase sollten die erfassten Umweltdaten dann auch für die Bürger auf der gerade entstehenden städtischen Datenplattform mit dem Open Data Gedanken zugänglich gemacht werden, erläutert José David da Torre Suárez, Geschäftsführer der Digitalstadt Darmstadt GmbH.

Weitere Informationen unter www.digitalstadt-darmstadt.de

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