Die EU verlangt es, die Wirtschaft fordert es, die Verwaltung benötigt es und die Bürger wünschen es: Eine Möglichkeit, die vielen verschiedenen Geodaten der öffentlichen Verwaltung in Deutschland einheitlich, flächendeckend und in hoher Qualität einfach beziehen und möglichst ohne Einschränkung nutzen zu können. Aber wie bekommt man 50.000 oder mehr betroffene Behörden auf allen föderalen Ebenen unter einen Hut? Mit dieser Herausforderung beschäftigt sich aktuell ein Projekt der Koordinierungsstelle GDI-DE im Bundesamt für Kartographie und Geodäsie. Der folgende Beitrag beschreibt den aktuellen Zwischenstand nach der Phase der Geschäftsprozessaufnahme in diesem strategischen Projekt, das direkt oder indirekt Auswirkungen für praktisch jede Geodaten vorhaltende Stelle in der deutschen Verwaltung haben könnte. Am Ende des Beitrags wird ein Ausblick auf die für Herbst 2011 erwarteten Ergebnisse und Umsetzungsvorschläge gegeben.
Artikelauszug / Extract:
Eines ist klar: Es muss etwas passieren, wenn Deutschland als Wirtschaftsstandort attraktiv bleiben und gleichzeitig ein Vertragsverletzungsverfahren der EU im Inspire-Kontext vermeiden will. Somit war es unter anderem auch die Inspire-Richtlinie, die den Auslöser gab, ein aus Mitteln des Investitionspaketes II der Bundesregierung finanziertes Projekt aufzusetzen. Das Projekt mit dem Titel Betriebsmodell GDI-DE startete im Juni 2010 und hat zum Ziel, ein weitreichendes Konzept für den Ausbau der Geodateninfrastruktur in Deutschland (GDI-DE) zu entwickeln.
Dabei ist die Fragestellung eigentlich nicht neu: Digitale Daten, die verteilt bei vielen unterschiedlichen lokal zuständigen Behörden vorliegen, sollen deutschlandweit zusammengeführt, harmonisiert und zuverlässig und performant für die Nutzung bereitgestellt werden.