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NEUE DIMENSION / NEW DIMENSION - Kommentar zum Stand der Umsetzung der EU-Umgebungslärmrichtlinie

Wassilios Kazakos

Dr. Kazakos ist Gründungsmitglied der disy Informationssysteme GmbH in Karlsruhe, die unter anderem Anbieter der Cadenza Fachschale Lärm ist und den Runden Tisch Lärm von Bund und Ländern mit organisiert. Dr. Kazakos ist im Beirat von NESIS, einer von der Europäischen Kommission geförderten Initiative zum Aufbau des Europäischen Umweltinformationssystems SEIS.

Dr. Kazakos is founder-member of disy Informationssysteme GmbH in Karlsruhe, whose products include the Cadenza ‘Noise’ application module, and he is co-organizer of the German roundtable devoted to the subject of noise at the national and at regional levels. Furthermore, Dr. Kazakos is on the advisory council of NESIS, an initiative for the development of the European Environmental Information System (SEIS).

 

Artikelauszug / Extract:

Die Umsetzung der EU-Umgebungslärmrichtlinie schreitet weiter voran:
Mussten in der ersten Stufe bislang nur für Ballungsräume mit mehr als 250.000 Einwohnern, für Hauptverkehrsstraßen mit mehr als sechs Millionen Fahrzeugbewegungen im Jahr und für Haupteisenbahnstrecken mit mehr als 60.000 Zügen jährlich sowie für die Umgebung aller Großflughäfen Lärmkartierungen vorliegen, aus denen sich die durchschnittliche Belastung der Bevölkerung zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten ablesen ließ, so werden diese Grenzen jetzt nach unten verschoben: Bis 2012 ist auch der Umgebungslärm in Ballungsräumen mit mehr als 100.000 Einwohnern und von Straßen mit mehr als 30.000 Fahrzeugen täglich zu erfassen. Betroffen sind davon rund 130 deutsche Städte.
Durch den von der EU verordneten Rollout der Lärmberechnung in die Fläche stoßen wir in Deutschland nun gleichzeitig in eine neue Datenerhebungs- und Kartierungsdimension vor. Viele Gemeinden wissen noch gar nicht, was da auf sie zukommt. Die von der EU verlangten Lärmkarten sind nämlich weniger das Ergebnis einer klassischen Mess- und Kartierungsarbeit als vielmehr eine Aufgabe des Datenmanagements. Es müssen zahlreiche Sach- und Geodaten aus unterschiedlichsten Quellen zusammengeführt werden.
Die Datenerhebung, Datenaufbereitung und das Datenmanagement – da sind sich die Vertreter der Bundesländer, die am Runden Tisch Lärm teilnehmen, inzwischen relativ einig – werden in etwa 80 Prozent des zu tätigenden Aufwandes darstellen, und dieser Aufwand wird für eine Kommune mit der Größenordnung von 100.000 Einwohnern grob gesagt eher einem sechsstelligen als einem fünfstelligen Betrag entsprechen.

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