Öffentliche Geodaten

Grundstücksmarkt in Brandenburg mit neuen Rekorden

Der Grundstücksmarktbericht für 2021 weist für Brandenburg erstmals einen Geldumsatz von zehn Milliarden Euro aus.

Auf dem Grundstücksmarkt in Brandenburg sind im vergangenen Jahr neue Höchstwerte aufgestellt worden. Bild: LGB

Auf dem Grundstücksmarkt in Brandenburg sind im vergangenen Jahr neue Höchstwerte aufgestellt worden. Das geht aus dem Grundstücksmarktbericht für 2021 hervor, den Innenstaatssekretär Uwe Schüler und der Vorsitzende des Oberen Gutachterausschusses für Grundstückswerte, Jürgen Kuse, in Potsdam vorgestellt haben. Der Geldumsatz wuchs um mehr als ein Viertel auf rund zehn Milliarden Euro. Auch die Preise für Wohnbauland sowie für land- und forstwirtschaftliche Flächen stiegen im Vergleich zum Vorjahr weiter an.

Grundstücksmarkt in Brandenburg - Attraktivität ländlicher Gebiete steigt

Die Nachfrage nach Bauland für das Eigenheim verlagere sich immer stärker in die ländlichen Gebiete Brandenburgs, so Schüler. Spürbar sei dies aktuell auch dort, wo es keine direkten Verbindungen mit Bus und Bahn nach Berlin gebe. Das zeuge zum einen von der Attraktivität der ländlichen Gebiete Brandenburgs als Wohnstandort. Zum anderen sei es vermutlich durch die Möglichkeit, seinen Arbeitsort flexibel zu gestalten bedingt, wie es durch die Pandemie alltäglich geworden sei, betont Schüler. Insgesamt sei eine Preissteigerung in allen Bereichen zu verzeichnen. Ob sich diese weiter fortsetze, bleibe abzuwarten. Fakt sei: Das Angebot an Flächen für die Land- und Forstwirtschaft sinke, und die Nutzungskonkurrenz darum sei groß.

Nach vielen Jahren der Fixierung der Käufer auf freistehende Einfamilienhäuser würden Eigentumswohnungen im ganzen Land an Attraktivität gewinnen, erläutert Kuse. Der zunehmende Wohnungsbau schlage sich 2021 deutlich in den kräftig gestiegenen Kaufvertragszahlen und der Verdoppelung des Geldumsatzes für neue Eigentumswohnungen nieder. Noch immer ist Potsdam ein Marktschwerpunkt für Wohnungseigentum; zahlreiche Neubauprojekte auch außerhalb des Berliner Umlandes, zum Beispiel in Zossen, Nauen oder im Amt Scharmützelsee, haben jedoch zur spürbaren Belebung des Marktes für Eigentumswohnungen beigetragen.

Der Grundstücksmarkt 2021 im Überblick

Auf dem Grundstücksmarkt wurden 10,13 Milliarden Euro (2020: 8 Milliarden Euro) umgesetzt. Das ist ein Anstieg um 27 Prozent oder 2,13 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr. Die größten Geldumsätze verzeichneten Potsdam (1,11 Milliarden Euro), Falkensee (377 Millionen Euro), Bernau (282 Millionen Euro), Blankenfelde-Mahlow und Königs Wusterhausen (jeweils 281 Millionen Euro), Großbeeren (272 Millionen Euro) und Brandenburg an der Havel (270 Millionen Euro).

Der Flächenumsatz ist 2021 gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent auf 33.983 Hektar (2020: 33.370 Hektar) gestiegen. Der Flächenumsatz wurde dabei weiterhin durch die land- oder forstwirtschaftlich nutzbaren Flächen bestimmt. Die umgesetzte Fläche beträgt rund ein Prozent der Gesamtfläche des Landes Brandenburg.

Weiter steigende Preise für Wohnbauland und Ackerland

Die Preise für Einfamilienhausgrundstücke stiegen im Landesdurchschnitt um 29 Prozent auf 215 Euro je Quadratmeter (2020: 167 Euro). Das Preisverhältnis zwischen Wohnbauland im Berliner Umland und im weiteren Metropolenraum beträgt 3,6:1. Große Spannen bestehen zwischen Bodenrichtwerten für Wohnbauland in ländlichen Gemeinden im weiteren Metropolenraum mit vorherrschenden Werten bis 30 Euro je Quadratmeter und den Spitzenreitern Potsdam und Kleinmachnow mit bis zu 1.500 beziehungsweise 1.100 Euro je Quadratmeter.

Im Vergleich zum Vorjahr sind die durchschnittlichen Bodenpreise für Ackerland und Forsten wieder angestiegen - um elf Prozent für Waldflächen, um sechs Prozent für Ackerland und um sieben Prozent für Grünland.

Weitere Informationen unter https://mik.brandenburg.de

 

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