Wissenschaft & Forschung, Öffentliche Geodaten

Bund und Länder bringen Grundwassermodell Lausitz auf den Weg

Das Simulationsmodell „Grundwassermodell Lausitz“ dient dem strategischem Wassermanagement und ist Teil des Strukturwandels in der Lausitz.

Das Simulationsmodell „Grundwassermodell Lausitz“ ist als länderübergreifendes Steuerungs-, Kontroll- und Bewertungsinstrument ein entscheidender Schritt für ein strategisches Wassermanagement in der Lausitz. Es trägt wesentlich dazu bei, die Folgen des Braunkohleabbaus zu bewältigen und den Strukturwandel, auch unter den künftigen Anforderungen durch den Klimawandel zu unterstützen. Das Land Brandenburg, vertreten durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK), der Freistaat Sachsen, vertreten durch das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (Smekul) und der Bund, vertreten durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) haben die Verwaltungsvereinbarung für die Durchführung des Projekts „Grundwassermodell Lausitz“ jetzt unterzeichnet.

Grundwassermodell Lausitz

150 Jahre Braunkohleförderung in der Lausitz hätten ihre Spuren nicht nur in der Landschaft, sondern auch insbesondere im Wasserhaushalt hinterlassen, so Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck. Um die Folgen besser einschätzen zu können, sei das Vorhaben der Grundstein für ein nachhaltiges Wassermanagement in der Lausitz. Damit soll neben einer nachhaltigen Wasserversorgung der Region auch das Wassermanagement für entscheidende Industrieansiedlungen verbessert werden.

Mit dem Grundwassermodell Lausitz könnten die notwendigen Maßnahmen geplant und umgesetzt werden, um den Wasserhaushalt in der Region nach dem Ende des jahrzehntelangen Bergbaus wiederherzustellen und dauerhaft zu stabilisieren, erläutert Bundesumweltministerin Steffi Lemke. So würden die Transformation und der Strukturwandel in der Lausitz gelingen.

Staatliche geologische Dienste wirken mit

Das Projekt wird von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) koordiniert und vom Umweltbundesamt (UBA) sowie den Fachbehörden des Landes Brandenburg und des Freistaates Sachsen fachlich begleitet. Insbesondere die staatlichen geologischen Dienste der involvierten Länder werden maßgeblich an der Bearbeitung mitwirken. Das Projektgebiet umfasst mehr als 5000 km², und das Modell soll bis Ende 2027 fertig gestellt sein. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund neun Millionen Euro, die zu 70% vom Bund und zu 30% von den Ländern Brandenburg und Sachsen finanziert werden.

Es handelt sich bei dem Modell um ein Grundwasserströmungsmodell, das Fließpfade, Fließgeschwindigkeiten und Grundwassermengen berechnet. Das Modell baut auf den verfügbaren geologischen und geophysikalischen Daten auf und setzt sich aus einem geologisch-hydrogeologischen Strukturmodell, einem Grundwasserströmungsmodell sowie einem Bodenwasserhaushaltsmodell zusammen. Dabei wird zunächst das Strukturmodell durch die zuständigen Fachbehörden in Brandenburg und Sachsen erarbeitet. Die Bergbauunternehmen in der Lausitz werden fachlich eingebunden und ihre bereits bestehenden Regionalmodelle berücksichtigt.

Weitere Informationen unter www.bmwk.de/

Keywords: Geo-IT, Geodäsie, Geoinformation, Geo, Geoinformatik, GI, Lausitz, Wassermanagement, Braunkohleförderung