Wissenschaft & Forschung, Öffentliche Geodaten

Strukturwandelregion Lausitz

Die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG wurde in Cottbus gegründet. Dabei stand die Strukturwandelregion Lausitz im Fokus.

Bei der Gründungsveranstaltung des Fraunhofer IEG trafen sich (v.l.n.r) Prof. Mario Ragwitz, Leiter des Fraunhofer IEG; Katrin Bartsch, Geschäftsführung der Stadtwerke Weißwasser; Dr. Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburgs; Prof. Gesine Grande, Präsidentin der BTU Cottbus; Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer Gesellschaft; Dr. Stephan Lowis, Vorstand der Mitteldeutsche Energie AG; Prof. Rolf Bracke, Leiter des Fraunhofer IEG, Standort Bochum. Bild: M.Niemann/Fraunhofer Gesellschaft

Energieversorgungssicherheit, Klimaschutz und Infrastruktur-Entwicklung in Deutschland und der Strukturwandelregion Lausitz waren die Themen der offiziellen Gründungsveranstaltung der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG in Cottbus. Der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Dr. Dietmar Woidke, und der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Reimund Neugebauer, würdigten die bereits geleistete Aufbauarbeit und die ersten Innovationsimpulse. Die Forschungseinrichtung steht für anwendungsorientierte Technologie und Fachexpertise der Energieinfrastrukturen, der Wärmewende und der Wasserstoffwirtschaft.

Strukturwandelregion Lausitz

Er freue sich, dass die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG in die Lausitz komme, so Woidke. Cottbus sei der richtige Standort für die Arbeit des Instituts. Die Ansiedlung sei ein großer Schritt nach vorne bei der Entwicklung einer zukunftsfähigen Energieregion Lausitz. Dank starker Partner wie der Fraunhofer-Gesellschaft werde die Strukturentwicklung der Region und der Aufbau des Lausitz Science Parks gelingen. Durch die gezielte Ansiedlung von außeruniversitären Forschungseinrichtungen werde eine stabile Grundlage geschaffen, damit die Lausitz im laufenden Jahrzehnt zur Pionier-Region für Wirtschaftswachstum und Klimaschutz in Deutschland und Europa werde.

Das Braunkohlerevier Lausitz stehevor dem größten Umbruch seit der Wiedervereinigung. Um den Strukturwandel erfolgreich zu gestalten, gelte es, die vorhandenen Kompetenzen weiterzuentwickeln, strategisch zu ergänzen und über neue regionale Wertschöpfungsketten eine zukunftsfähige Wirtschaft aufzubauen, betont Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. Mit ihrer Ausrichtung auf die ganzheitliche und integrierte Energiesystemplanung sowie die Sektorkopplung leiste die Fraunhofer IEG an den Standorten Cottbus und Zittau einen wertvollen Beitrag für die Energiewende und den Strukturwandel im Lausitzer Revier.

Die Lausitz sei eine Region der Energie und eine Region mit Energie, freut sich der gebürtige Cottbuser und Lausitz-Rückkehrer Prof. Mario Ragwitz, einer der beiden Leiter des Fraunhofer IEG. Mit dieser regionalen Kompetenz im Rücken wolle man als Fraunhofer IEG hier die klimaneutralen Energiesysteme der Zukunft entwickeln und zum Einsatz bringen. Man forsche am Standort Cottbus beispielsweise an Hochtemperaturwärmepumpen und Wärmenetzen der nächsten Generation sowie an innovativen Modellen zur Planung von Energieinfrastrukturen auf der Ebene der Transport- und Verteilnetze. So könne man den Wandel gestalten und die darin liegenden Chancen für die Menschen ergreifen.

Das Fraunhofer IEG begleitet die nachhaltige Transformation der Wirtschaft und gestaltet die Lausitz als Reallabor und Modellregion für die Energiewende. Dazu vernetzt es sich mit Partnern wie der BTU Cottbus und dem Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI), mit Anlagenbauern, Energieversorgern sowie den Stadtwerken der Region. Auch berät es die Politik bei der Weichenstellung für die nachhaltige Energiezukunft. Das Fraunhofer IEG unterstützt die Transformation der Infrastrukturen hin zu klimaneutralen Energiesystemen und die Einführung einer Wasserstoff-Wirtschaft. Die Projekte der Fraunhofer-Einrichtung zeigen, wie konkret Sektorenkopplung, grüne Wärmenetze, Geothermie-Versorgung oder Wasserstoffinfrastrukturen umgesetzt werden. Diese Keimzellen sollen in den Strukturwandelregionen zu neuen Geschäftsmodellen führen und hochqualifizierte Fachkräfte halten und anlocken.

Eröffnung nachgefeiert

Kurz nach der Anregung durch die Kohlekommission im Jahr 2019 hat das Fraunhofer IEG seine Arbeit begonnen, und mittlerweile tragen fast 200 Mitarbeiter an sieben Standorten aktiv mit ihrer anwendungsorientierten Forschung zur Energiewende und zu einem erfolgreichen Strukturwandel in den Kohleregionen bei. Für kommende Baumaßnahmen und Erstausstattung der noch einzurichtenden Labore des Fraunhofer IEG in der Lausitz haben die Sitzländer und der Bund rund 43,5 Millionen Euro aus den Kohleausstiegsmitteln vorgesehen, davon etwa 33,5 Mio. Euro in Cottbus und rund zehn Millionen Euro in Zittau. Basierend auf diesen Mitteln wird sich das IEG auch als aktiver Partner in den Lausitz Science Park einbringen.

Um die erfolgreiche wissenschaftliche Startphase zu würdigen, feierte das Fraunhofer IEG nun unter Beteiligung von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft die offizielle Gründung coronaverzögert nach.

Weitere Informationen unter https://www.ieg.fraunhofer.de/

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