Weiterbildung und Lebenslanges Lernen

Seite drucken

Man lernt nie aus …

… und ganz besonders nicht im Berufsleben. In unserer sich rasant entwickelnden Welt können wir am Ende eines jeden Jahres doch immer wieder auf beachtliche Neuerungen und Weiterentwicklungen in allen Lebensbereichen zurückblicken. Ständig lernen wir neue Vokabeln für innovative Dinge, die unser Leben leichter machen – sofern wir wissen, wie wir sie richtig einsetzen.

Natürlich ist eines der Ziele der gis.Business, Sie als Leser über Neuigkeiten, Trends, Produktentwicklungen und interessante Anwendungen im deutschsprachigen GIS-Umfeld zu informieren. Aber sicherlich reicht es dem einen oder anderen von Ihnen nicht, einen informativen Artikel oder auch nur eine kurze Pressemitteilung zu einem bestimmten Thema zu lesen. Sie möchten vielleicht gerne tiefer in ein Thema eintauchen oder auch selbst zu den Anwendern neuen Wissens und neuer Technologien zählen.  

Bildung macht attraktiv

Damit kommen wir beim Thema unseres Specials an: Weiterbildung und lebenslanges Lernen. Ist es nicht ein wunderbares Gefühl, etwas Neues zu lernen? Uns weiterzuentwickeln, einmal einen anderen Weg zu gehen, um zum Ergebnis zu kommen und mit den Entwicklungen der Zeit Schritt halten zu können? „So ein bisschen Bildung ziert den ganzen Menschen“ sagte schon ­Heinrich Heine. Wer gebildet ist, ist schließlich nicht nur auf dem Arbeitsmarkt attraktiv. Aber auch Henry Ford findet die passenden Worte: „Jeder, der aufhört zu lernen, ist alt, mag er zwanzig oder achtzig Jahre zählen. Jeder, der weiterlernt, ist jung, mag er zwanzig oder achtzig Jahre alt sein.“ Und dies gilt insbesondere für die technologieorientierte Geo-Branche.

Lebenslanges Lernen

Lebenslanges Lernen bedeutet allerdings nicht, dass man sein ­Leben lang Fakten und Vokabeln pauken sollte, sondern dass man dazu fähig ist, Probleme selbstbewusst, intelligent und ­kreativ zu lösen und die Herausforderungen des Lebens zu ­bewältigen [1]. Man lernt also in einem sich wandelnden Berufsumfeld gewissermaßen ständig mit den neuen Aufgaben, die es zu lösen gilt. ­Neben dem beruflichen Umfeld gilt aber auch das familiäre und soziale Umfeld als lern- oder kompetenzförderlich [2]. Wir werden also allein durch die Teilnahme am Alltag zu lebenslangen Lernenden. Je aktiver wir uns wechselnden Heraus­forderungen stellen, desto besser lernen wir. 

Weiterbildung

Konkreteres Lernen von neuen Inhalten erfolgt dann über spezielle Weiterbildungsangebote. Das Angebot auf dem GIS-Markt ist vielfältig, wie Sie auf diesen Seiten sehen können. Möglichkeiten, sich weiterzubilden, reichen von Tagesangeboten über mehrmonatige Schulungen zu ganzen Masterstudien­gängen, die genau so angelegt sind, dass sie zu den Bedürfnissen und Möglich­keiten derjenigen passen, die schon im Berufsleben ­stehen.

Erwartungen

Doch was wird denn heute von jemandem, der im GIS-Bereich arbeitet, erwartet? Eine Studie der University of West Georgia (USA) ergab – basierend auf der Analyse von knapp 1.000 Stellenausschreibungen im GIS-Bereich –, dass vor allem Kompetenzen wie GIS-Analysen und Modellierung in über 56 % der Stellenausschreibungen gefragt waren [3]. Dabei ging es ganz konkret um Aufgaben wie Luftbildanalysen, Datenanalysen, Datenbankentwicklung, Data Mining, Netzwerkanalysen und/oder räum­liche Statistik. An zweiter Stelle waren jedoch – noch vor weiteren fachlichen Kompetenzen – in fast 46 % der Stellenausschreibungen Kommunikationsvermögen, soziale Kompetenz, Eigenmotivation und Unabhängigkeit gefragt. Ein Zeichen dafür, dass fachliche Kompetenzen nicht ausreichend sind: Es werden Menschen gesucht, keine Maschinen.

Grundbildung reicht nicht

In besagter Studie, um das noch zu ergänzen, standen für GIS-Programmierer bzw. -Entwickler die Entwicklung von Webanwendungen oder mobilen Anwendungen ganz oben auf der Anforderungsliste. Das ist sicherlich ein gutes Beispiel dafür, dass die Ausbildung, die alle diejenigen erhalten haben, bevor diese Themen im Kommen waren, nicht ausreichend ist, um den aktuellen Forderungen im einst erlernten Feld noch gerecht zu werden.
Das ist aber auch das Schöne an unserer Geo-Branche: Wir stehen ständig vor neuen Herausforderungen und dürfen unseren Geist mit immer wieder neuem Wissen füttern. Nutzen Sie diese Gelegenheiten und erfreuen Sie sich daran!

xMOOC und cMOOC

Denjenigen, die gerne ein paar neue Dinge lernen wollen und auf diesen Seiten nicht fündig werden, sei die Teilnahme an einem MOOC ans Herz gelegt. „Massive Open Online Course (MOOC)“, also kostenlose Onlinekurse auf Hochschulniveau, gewinnen mehr und mehr an Bedeutung, auch im GIS-Bereich. Die einfachste Variante sind xMOOC, aufgezeichnete Vorlesungen mit ­einer Prüfung. Es gibt aber auch cMOOC, die auf mehr Interaktion setzen und das Format eines Seminars oder Workshops haben. Dort kann man sich mit eigenen Beiträgen zu einem Oberthema einbringen und diese dann mit anderen Kursteilnehmern diskutieren [4]. Zahlreiche Anbieter, zum Beispiel auch ESRI, stellen entsprechende Kurse zur Verfügung.

Quellen
[1]    Knapper, C. K.; Cropley, A. J.: Lifelong Learning in Higher Education. 3rd Ed. London: ­Kogan Page, 2000
[2]    de.wikipedia.org/wiki/Lebenslanges_Lernen#cite_note-11
[3]    www.directionsmag.com/entry/gis-jobs-skills-in-­demand/471742
[4]    de.wikipedia.org/wiki/Massive_Open_Online_Course