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ArcGIS Online als „Living Atlas“

Nach dem „Big Picture“, das Esri am ersten Tag seiner EMEAUC-Konferenz entworfen hat, geht das Programm an Tag zwei ins Detail. In den Technical Keynotes stellt Esri Neuheiten aus dem Produktportfolio vor. Im Mittelpunkt steht ArcGIS Online, aber Esri gewährt auch einen Blick auf ArcGIS Professional Release 11.

Rund 2.000 Teilnehmer auf der Esri-Userkonferenz für Europa, Afrika und dem Mittleren Osten, damit kann sich die „EMEAUC“ wohl als größte Userkonferenz eines GI-Konzerns im deutschsprachigen Raum behaupten. Besucher kommen aus 70 Ländern der Region, die Hälfte davon aus dem deutschsprachigen Raum. Laut Gert Buziek, Marketingleiter bei Esri Deutschland, haben sich bereits am ersten Tag der Konferenz die Themenstränge E-Government und Open Data, 3D-Modelle und Smart Cities und Energie- und Infrastruktur als die Top-Drei herauskristallisiert. Best-Practice, also Lernen von anderen, hat auf der Konferenz einen hohen Stellenwert. In themenbezogenen, international ausgerichteten Expertenrunden haben die Besucher Gelegenheit, von einem Fundus an weltweiten Lösungsansätzen zu profitieren.

Die Lösungen

Esris ArcGIS Online und damit verbundene Features, Apps, Applikationen und Daten standen an zweiten Tag der Esri EMEAUC-Konferenz im Fokus. Das Unternehmen baut die Webmap-Plattform zu einem umfassenden Werkzeug für die Geodatenerfassung, -verarbeitung und -präsentation aus. Im Hintergrund von ArcGIS Online liefert Esri Datenpakete in Form von Grundlagenkarten, die auf Esri-Servern lagern. Alle anderen Kartendaten lagern auf Servern weltweit und können bei Bedarf zugeschaltet werden. ArcGIS Online soll laut Esri zu einem „lebenden Atlas“ ausgebaut werden und als solcher funktionieren. Wer mit ArcGIS Online Karten erstellt, soll das einfach und schnell tun. Einfach und schnell – die beiden Attribute ziehen sich durch sämtliche Präsentationen rund um die Esri-Produkte. Karten als Kommunikationsmedium in Unternehmen, Organisationen, Verwaltung und sämtlichen anderen denkbaren Einsatzbereichen sollen mit ArcGIS Online eine Selbstverständlichkeit werden.

Was gibt es Neues

Die Integration von dynamischen, sich verändernden Daten jeglicher Art sowie deren Real-Time-Erfassung, -darstellung – und -auswertung – das ist einer der Knackpunkte in den ArcGIS-Produkten. Beispiel Logistik: Die Hamburg Port Authority, in Hamburg verantwortlich für das Funktionieren des hoch komplexen Hafengeländes und dessen Logistik, bindet dynamische Daten ein. Jeder Frachter ist auf den dynamischen Karten der Behörde sichtbar. Die Bewegungen werden überwacht. Nähert sich ein Frachter einer Gefahrenzone wie beispielsweise eine für ihn nicht passierbare Brücke, so werden die Verantwortlichen sofort darüber informiert. Geofencing, also die Umgrenzung eines bestimmten Raumes, wird mit Alerts an die Verantwortlichen verknüpft. Die Hamburg Port Authority überwacht mit den Web-Mapping-Tools das gesamte Hafengelände. Sie simulieren aber auch ein höheres Frachtaufkommen – das in den nächsten Jahren erwartet wird. Da das Hafengelände mitten im Stadtgebiet liegt und keinerlei Expansionsflächen zur Verfügung stehen, muss die Behörde die Prozesse optimieren, um das Ziel der erhöhten Abfertigung zu erreichen.

 

Großen Wert legt Esri auf einen großen Fundus an vorgefertigten Bausteinen, die auf Unternehmens- und Behördenanforderungen angewendet werden können. Möglichst viel Out-of-the-Box und smarte Integration in Geschäftsprozesse – einfach und schnell Informationen aus Daten generieren – das soll ArcGIS Online bieten. Im „Geo Event Process Manager“ sollen Social Media wie Twitterfeets und Instagram-Bilder dynamisch und in Real-Time eingebunden werden. Die Real-Time-Analysen spielen beispielsweise im Katastrophenmanagement oder auch im Verkehrsmanagement eine große Rolle – Situationen in dem Moment darzustellen, in dem sie passieren, dem kommt ArcGIS Online schon verdächtig nahe.

 

Jeder ArcGIS-Desktop-User hat automatisch Zugang zur ArcGIS-Online-Plattform. Dazu gehören auch Apps, wie das Operating Dashboard, das dem Nutzer mobil die Optik eines Business-Intelligence-Dashboards gibt. Bei der „Collector App“ zur Datenaufnahme hat Esri einige neue Features eingearbeitet. So können jetzt neu auch Polygone und lineare Daten statt wie bislang ausschließlich Punkte mit der App aufgenommen werden. Zudem kann man die Genauigkeit bestimmen, ab der Daten überhaupt erst aufgenommen werden. Ist der GNSS-Empfang zu schlecht und die Aufnahmegenauigkeit zu schlecht, warnt die App den Benutzer.

 

ArcGIS wird Mitte 2014 mit einem großen Realease an den Start gehen. Eine Beta-Beta-Beta-Version des 11er-Releases präsentierte das Unternehmen im Rahmen der EMEAUC-Konferenz. Neu ist das Ribbon Design, das für mehr Übersichtlichkeit und auch Spaß bei der Arbeit mit Karten sorgen soll. Neu ist auch, dass Karten gleich in verschiedene Layouts gegossen werden können – für den Bürger sieht die Karte dann vielleicht anders aus als für den Fachkollegen. Split Screens und die parallele Präsentation von 2D- und 3D-Inhalten auf dem geteilten Bildschirm sind eine Arbeitserleichterung im 11er-Realease, durch die Inhalte visuell besser aufgenommen werden können.

2014

Im Jahr 2014 wird die EMEAUC-Konferenz in ihre Bestandteile herunter gebrochen. Die Europa-Konferenz findet 2014 im kroatischen Split statt, die afrikanische in Durban, und der Mittlere Osten trifft sich 2014 in Kuwait.

 

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