Wissenschaft & Forschung

12. Deutscher Geologentag: Mehr Bergbau in Deutschland

Auf dem 12. Deutsche Geologentag stand die Frage nach der Rohstoffversorgung Deutschlands im Fokus. Experten forderten mehr Bergbau in Deutschland.

Mehr als 100 Teilnehmende trafen sich zum 12. Deutschen Geologentag, um über die Rohstoffversorgung Deutschlands zu disktuieren.

 

Auf dem 12. Deutschen Geologentag im Museum für Naturkunde in Berlin diskutierten Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zum Thema „Die Rohstoffversorgung Deutschlands – ein vergessenes Problem?“. Veranstaltet wurde der Geologentag vom BDG Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler e. V. in Kooperation mit dem Verein Rohstoffwissen! e.V., dem Verband Bergbau Geologie und Umwelt e.V. sowie der Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologie e.V.

12. Deutscher Geologentag: Sichere Rohstoffversorgung gefährdet

Die Diskussion habe gezeigt, dass die Regierungsfraktionen in Rohstofffragen sehr auf einer Linie seien. Allerdings habe sie ebenso deutlich gezeigt, dass der Informationsbedarf angesichts des komplexen Themas einer sicheren Rohstoffversorgung für Deutschland doch sehr groß sei, so Andreas Hagedorn, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Geowissenschaftler. Insbesondere durch die aktuelle weltpolitische Lage habe das Thema noch an Brisanz gewonnen und bedürfe entsprechender Beachtung auf der politischen Agenda.

Als Diskutanten vertraten Dr. Sandra Detzer (Bündnis 90/ Die Grünen), Sebastian Roloff (SPD) und Sandra Weeser (FDP) die Regierungskoalition; Anne Lauenroth vom Bundesverband der Deutschen Industrie sprach aus industrieller Sicht. Moderiert wurde die Diskussion von Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel, ehemals Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe.

Nicht erst die Folgen des Angriffskrieges gegen die Ukraine habe gezeigt, wie wichtig es sei, sich bei der Deckung des Rohstoffbedarfs nicht von einem Land abhängig zu machen, so Dr. Hans-Jürgen Weyer, Vorsitzender des Vereins Rohstoffwissen!, der sich für ein Rohstoffbewusstsein in der Bevölkerung einsetzt. Das Potenzial an heimischen Rohstoffen sei keineswegs ausgeschöpft; die heimische Rohstoffgewinnung könne einen größeren Beitrag zur Rohstoffsicherung Deutschlands leisten als derzeit.

Lieber mehr Bergbau in Deutschland unter hohen Umweltstandards

Dr. Sandra Detzer, Mitglied des Wirtschaftsausschusses des Deutschen Bundestages, bezeichnete die aktuelle Situation als „das Ende der Naivität, dass wir uns blind auf eine sichere Rohstoffversorgung verlassen können.“ Auch Sandra Weeser, Vorsitzende des Ausschusses Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung des Deutschen Bundestages, wies auf die Notwendigkeit einer sicheren Rohstoffversorgung hin und betonte den enormen Bedarf an metallischen Rohstoffen für die Energiewende: Sie wisse, dass fünf Tonnen Kupfer in einer Windenergieanlage steckten. Lieber würde zum Beispiel Kupfer unter hohen Umweltstandards in Deutschland abgebaut als unter widrigsten Bedingungen woanders.

Der Podiumsdiskussion war eine Vortragsveranstaltung mit Referenten aus Wissenschaft und Industrie vorangegangen und hatte unterschiedliche Aspekte der Rohstoffversorgung für Deutschland beleuchtet. Der 12. Deutsche Geologentag fand am 9. Mai mit mehr als 100 Teilnehmenden statt.

Weitere Informationen unter www.geoberuf.de

 

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