Wissenschaft & Forschung

Geothermieportal für die Wärmewende

Ein Verbundprojekt erweitert das Geothermische Informationssystem Geotis mit einem Geoportal für die Wärmewende in Deutschland.

 

3-D-Temperaturkarte von Deutschland mit einer Tiefe von 2000 Metern. Bild: Thorsten Agemar / Liag

Das Geothermische Informationssystem Geotis des Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik (Liag) bietet mit zahlreichen Daten auf einem Geothermieportal einen Überblick über die tiefe Geothermie in Deutschland – zum Beispiel in Form von Temperaturprognosen im Untergrund. Im Projekt Artemis ergänzen das Liag, die Georg-August-Universität Göttingen und die Technische Universität Darmstadt Geotis nun um die mitteltiefe Geothermie und machen die Plattform für Fachfremde noch benutzerfreundlicher. 3-D-Untergrundmodelle sollen zudem eine Abschätzung der geothermischen Leistung einer Dublette in einer Region ermöglichen. Auch das E-Learning-Angebot wird erweitert.

Geothermieportal für die Wärmewende

Mit dem Verbundprojekt Artemis unterstützen die Kooperationspartner kommunale Entscheidungsbefugte und Projektideen mit Daten und Informationen über das Potenzial von tiefer und mitteltiefer Geothermie im Rahmen einer Wärmewende. Das Projektteam, das mit fünf Stellen für das Liag bewilligt wurde, startet nun mit den Arbeiten.

Die Forschenden planen viele detaillierte Erweiterungen. So sollen die Daten für alle in Deutschland vorkommenden Fündigkeitstypen (Play Types) der geothermischen Reservoire aufbereitet werden, um so regionale Informationen über die besten Nutzungsmöglichkeiten – wie zum Beispiel der Nutzung in Form von Fernwärme – zu bieten. Hierzu wollen die Forschenden hypothetische 3-D-Untergrundmodelle generieren, die ein breites Spektrum an geologischen Rahmenbedingungen abdecken. Damit würde es möglich sein, mit Geotis die geothermische Leistung einer Dublette innerhalb einer Region abzuschätzen.

Ein weiterer, wichtiger Teil des Projekts umfasst die Erfassung und Anpassung verifizierter Methoden der Künstlichen Intelligenz und des Deep Learnings zur Bohrdatenerfassung und -analyse. Damit soll der Arbeitsaufwand bei der Erschließung von Bohrlochdaten zur Reservoir-Parametrisierung langfristig reduziert werden. Ziel ist zudem, das bestehende erste interaktive E-Learning-Portal zur tiefen Geothermie noch weiter auszubauen und mit der mitteltiefen Geothermie zu erweitern.

Weitere Informationen unter https://www.leibniz-liag.de

Keywords: Geodäsie, Geoinformation, Geo, Geoinformatik, GI, Geothermie, Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik, Liag