Öffentliche Geodaten

Potenzial für das eigene Dach berechnen

Mithilfe des nun umfangreich erweiterten Solarkatasters des Landes Baden-Württemberg kann man das Potenzial für das eigene Dach berechnen.

 

Um das Solarpotenzial für ein Hausdach zu berechnen, wählen Nutzer ein Haus in der Karte der Webseite „Solarpotenzial auf Dachflächen“ aus. Bild: LUBW

Welche Einnahmen mit Sonnenenergie vom eigenen Dach erzielt werden könnten, kann man mithilfe des Solarkatasters des Landes Baden-Württemberg berechnen. Das neue Solardachkataster zeigt, wie viel ungenutztes Solarpotenzial in Baden-Württemberg vorhanden ist und wie viel Energie allein mithilfe von bestehenden Dächern erzeugt werden kann.

Solarkataster ermöglicht Nutzenberechnungen des eigenen Dachs

Das Solardachkataster ist ein Baustein des Energieatlas Baden-Württemberg, dem gemeinsamen Internet-Portal der LUBW und des Umweltministeriums zum Thema erneuerbare Energien. Eva Bell, Präsidentin der LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, präsentiert die umfangreichen Berechnungsmöglichkeiten. Die LUBW biete Bürgern mit dem Solardachkataster eine solide Analysemöglichkeit. Besonders hilfreich sei ein Wirtschaftlichkeitsrechner zur Gewinnung von Wärme und Strom aus Solarenergie, so Bell.

Kosten, Effizienz sowie Einsparpotenziale von CO2-Emissionen können mithilfe des umfangreichen Rechners genauso abgeschätzt werden wie Amortisationszeit und Autarkiegrad. Die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen kann berücksichtigt werden sowie tägliche Lastgangprofile oder die Nutzung von Batteriespeichern und Wärmepumpen. Es können auch unterschiedliche Mobilitätsfaktoren in die Berechnung einfließen, beispielsweise die Anzahl von E-Bikes und E-Autos im Haushalt oder im Gebäude, einschließlich Fahrleistung, Fahrzeugtyp sowie die Strecke zur Arbeit. Die individuellen Berechnungen werden übersichtlich in Grafiken und Tabellen präsentiert und lassen sich auch abspeichern.

Gebietsabschätzung

Eine weitere Neuerung ist für Mitarbeiter in Rathäusern, Landratsämtern und Regierungspräsidien von Interesse: Sie können speziell für ihre Gebiete aufsummierte Daten abrufen. Auf der Basis dieser Aggregationen sind Abschätzungen möglich, wie viel des technisch möglichen beziehungsweise des maximal möglichen Potenzials in einem Gebiet bereits ausgeschöpft wurde und wie viel noch aktiviert werden kann. Je nach Zoomstufe ändern sich die Gebietsaggregationen und damit auch die jeweiligen Werte.

Für rund 70 Prozent der Landesteile wurden bereits neue Laserscandaten aus Befliegungen in den Jahren 2016-2020 mit einer wesentlich verbesserten Auflösung in das Kataster eingepflegt. Mit ihrer Hilfe kann nun auch die Einstrahlung für Teildachflächen berücksichtigt und ein Verschattungseffekt genauer berechnet werden.

Weitere Laserscan-Befliegungen werden in den kommenden zwei Jahren durchgeführt. Die Daten werden nach und nach in das Kataster eingearbeitet.

Weitere Informationen unter www.energieatlas-bw.de/sonne/dachflachen

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