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Für nachhaltige Rohstofferkundung

Das Freiberger Start-up Theiax geht mit innovativen Kartierungsverfahren für eine nachhaltige Rohstofferkundung an den Markt.

Hyperspektralkamera im Feld. Bild: Theiax

Mit der steigenden Nachfrage nach Hochtechnologiemetallen für die Wirtschaft steht der Bergbau vor komplexen Herausforderungen; die nachhaltige Rohstoffversorgung erfordert energieeffiziente und sozialverträgliche Verfahren mit geringer Umweltbelastung für eine nachhaltige Rohstofferkundung. Am Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF), einer Einrichtung des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR), haben Forschende in den letzten zwei Jahren neuartige, digitale Kartierungsverfahren für nachhaltige Rohstofferkundung und -gewinnung entwickelt und zur Marktreife gebracht. Das Gründerteam von Theiax bietet diese Technologien nun für die Industrie an. Das Start-Up ist bereits die dritte Ausgründung des Freiberger Instituts.

Nachhaltige Rohstofferkundung im Fokus

Seit einigen Jahren wird auch im Bergbausektor verstärkt auf Nachhaltigkeit geachtet. Dabei spielen neuartige Erkundungsmethoden zur Beurteilung des Untergrundes eine entscheidende Rolle. Wissenschaftler des HIF haben in den vergangenen zwei Jahren Verfahren und Technologien entwickelt, die eine umweltschonende und gesellschaftlich vertretbare Analyse ermöglichen. Man hat hyperspektrale Bildgebungstechnologien, womit Bilder von sehr vielen, eng beieinanderliegenden Wellenlängen aufgezeichnet werden können, mit selbst entwickelten Algorithmen für maschinelles Lernen kombiniert und kann damit präzise Modelle des Untergrundes anfertigen. Diese helfen den Bergbauunternehmen bei der Ressourcenbewertung, also ob der Mineralabbau wirtschaftlich sinnvoll ist.

Theiax bietet eine effiziente, berührungslose Rohstofferkundung mittels innovativer Sensoren, die – installiert auf verschiedenen Plattformen, wie Drohnen – aus der Ferne präzise Bilder des Rohstoffvorkommens im Boden liefern. Besonders Hochtechnologiemetalle lassen sich so umweltverträglich aufspüren. Außerdem nutzt Theiax das Potential der künstlichen Intelligenz und der virtuellen Realität, um ein wirtschaftliches, schnelles, nicht-invasives Entscheidungsinstrument für die Rohstofferkundung und -gewinnung bereitzustellen. Dafür haben die Freiberger Wissenschaftler neuartige, digitale Kartierungsverfahren entwickelt.

Neuartige Kartierung mit künstlicher Intelligenz

Diese liefern digitale Abbilder, die als zuverlässige Grundlage sowohl für die strukturelle und lithologische (mineralische Zusammensetzung des Gesteins) Kartierung als auch für ein Umweltmonitoring dienen können. Mit dem Bildgebungsverfahren kann man Aufschlüsse, Minenoberflächen und Bohrkerne mit einem besseren räumlichen Verständnis der mineralogischen Variabilität darstellen, was wiederum Einfluss auf Entscheidungsprozesse hat. Die entwickelten Technologien minimieren die Auswirkungen auf die Umwelt, stärken die Akzeptanz in der Bevölkerung und verbessern gleichzeitig bestehende Erkundungstechnologien.

Für die Industrie bieten die Technologien den Vorteil einer schnelleren und genaueren Charakterisierung von Rohstoffen ohne große Eingriffe in die Natur. Bisher konnte man mit unseren maßgeschneiderten Lösungen bereits Projekte für die Bergbauindustrie in Grönland, Bulgarien, Griechenland, der Tschechischen Republik und Deutschland realisieren. Der Bedarf mache deutlich, dass man mit den Dienstleistungen eine Marktlücke fülle, zeigt sich Christian Christesen, Geschäftsführer und Business Developer von Theiax, zufrieden.

Die Forschergruppe um Richard Gloaguen hat dem neuen Unternehmen den Namen Theiax GmbH gegeben. Die Titanin Theia ist die griechische Göttin des Sehens und des strahlend blauen Himmels und soll den Edelsteinen und Edelmetallen ihren Wert und Glanz gegeben haben. Das X im Namen steht wiederum für die Exploration. Die Erkundung von Rohstoffen aus der Ferne unter Nutzung des natürlichen Lichtes spiegelt sich also auch im Unternehmensnamen wider.

Weitere Informationen unter www.theiax.de/

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