Öffentliche Geodaten

Grünflächen in der Stadt neu entdecken – Projekt abgeschlossen

Mit innovativer Technik und offenen Daten Grünflächen neu entdecken – das „mFund“-Projekt „meinGrün“ des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung ist abgeschlossen.

Die App zeigt unterschiedlichste Grünflächen in der Stadt an. Bild: IÖR

Mit einem Abschlussworkshop und einer öffentlichen Präsentation geht das Projekt „meinGrün – Informationen und Navigation zu urbanen Grünflächen in Städten“ des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) e. V. zu Ende. Zentrales Ergebnis ist die „meinGrün“-App, mit der Nutzer in den Pilotstädten Dresden und Heidelberg bekannte und unbekannte Grünflächen und den Weg dorthin neu entdecken können. Das Projetteam hat darüber hinaus wichtige Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die „meinGrün“-Infrastruktur auch in anderen Städten in Deutschland und international genutzt werden kann. Gefördert wurde das Projekt im Rahmen der Innovationsinitiative „mFund“ mit rund 1,4 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).

Grünflächen in Dresden und Heidelberg per App finden

Seit November 2018 haben die Projektpartner aus Wissenschaft und Praxis neuartige technische Infrastrukturen experimentell entwickelt und ebenso erprobt, wie sich offene Daten einbinden und sinnvoll für das tägliche Leben nutzen lassen. Das Ergebnis ist die App für die Pilotstädte Dresden und Heidelberg. Sie unterstützt Nutzer dabei, schnell und einfach diejenige Grünfläche zu finden, die am besten zu den eigenen Bedürfnissen passt – etwa für das Joggen in ruhiger Umgebung, den Spielplatzbesuch oder das Picknick in Familie. Dazu liefert die App Informationen zur Ausstattung der Grünflächen. Zusätzlich beinhaltet sie eine Routingfunktion. Je nach Wunsch können sich Nutzer die schnellste, leiseste, grünste oder schattigste Route zu Fuß oder per Fahrrad zur ausgewählten Grünfläche anzeigen lassen.

Stadt unterstützt Forschungsansatz

Die „meinGrün“-App wurde auf Basis eines transdisziplinären Forschungsansatzes entwickelt: Sowohl die Bevölkerung als auch die Stadtverwaltungen der beiden Pilotstädte waren in die Entstehung einbezogen. Potenzielle Nutzer etwa wurden nach ihren Lieblingsaktivitäten im städtischen Grün befragt und danach, wie die Grünflächen idealerweise dafür ausgestattet sein müssten. Auch beim Testen der App halfen Bürger sowie die Stadtverwaltungen. Auf Basis ihrer Rückmeldungen konnte das Projektteam die App inhaltlich weiterentwickeln und ihre Funktionalitäten optimieren.

Neben der App sind im Projekt weitere Komponenten und Services als Teil der Infrastruktur entstanden. Sie lassen sich auch losgelöst von der App nutzen. So dient das Webportal als Schaukasten für Beschäftigte der Stadtverwaltungen in Dresden und Heidelberg, aber auch für andere Interessierte. Das Webportal visualisiert die mit „meinGrün“ generierten Daten, zeigt praktische Anwendungsbeispiele und stellt die Informationen zum Herunterladen bereit. Mit der entwickelten Social-Media-API können beispielsweise quantitative Aussagen zur Wahrnehmung und Beliebtheit von städtischen Grünflächen gemacht und visualisiert werden. Ebenfalls in diesem Rahmen entstand die Baum-Cloud. Mit diesem Online-Tool lassen sich offene kommunale Baumkataster mit unterschiedlichen Datenformaten und -strukturen zusammenführen und vereinheitlichen. Nach dieser Harmonisierung sind die Daten zum Beispiel besser für vergleichende Analysen oder für die Einbindung in Webanwendungen nutzbar.

Alle Entwicklungen präsentierte das Projektteam bei einem Abschlussworkshop der Öffentlichkeit. Darüber hinaus wurden die Projektergebnisse auch im Rahmen des Dresdner Flächennutzungssymposiums (DFNS2021) vorgestellt und mit Teilnehmern aus Wissenschaft und Praxis diskutiert. Dabei wurden weitere Potenziale der App-Funktionalitäten thematisiert sowie die im Projekt angewandten neuartigen Ansätze der Datenverarbeitung genauer erläutert.

Die App und das Webportal werden auch nach Projektabschluss für mindestens drei weitere Jahre frei zugänglich bleiben. Durch die vorwiegende Nutzung von frei verfügbaren Daten kann die Infrastruktur auf weitere Städte, national sowie international, übertragen werden. Darüber hinaus wird die App Bestandteil von Lehrveranstaltungen sein und als Forschungsinstrument im Bereich der Citizen-Science-Forschung in Dresden und Heidelberg zum Einsatz kommen.

Weitere Informationen unter http://meingruen.ioer.info/

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