Wissenschaft & Forschung

Radian deutet Satellitenbilder künftig mit KI

Die nächste Generation von Radian, einem Werkzeug für die intuitive Bildauswertung, setzt auf automatisierte Informationsermittlung durch Künstliche Intelligenz (KI).

Mit Radian verarbeitete Terrasar-X-Zeitserie über München. Bild: DLR

Die Auswertung von Satellitenbildern ist eine anspruchsvolle Aufgabe; künftig können sie dank eines KI-unterstützten Bildanalyse-Werkzeugs noch besser gedeutet werden.

Bildeffekte, wie geometrische Verzerrungen oder Bildrauschen, erschweren die Deutung. Damit sie möglichst intuitiv gelingen kann, haben Wissenschaftler im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) das Bildanalyse-Werkzeug Radian (Radar Image Analysis) etabliert. Radian ist seit mehr als zehn Jahren im Einsatz und wird stetig weiterentwickelt. Nun liegt der Fokus auf einer automatisierten Informationsgewinnung. Dazu soll eine Künstliche Intelligenz (KI) anhand von bestehenden Datensätzen lernen, Veränderungen an Objekten zu erkennen. Solche Objekte sind unter anderem Flugzeuge, Schiffe, Fahrzeuge, Container oder Gebäude.

Radian unterstützt bei der Katastrophenhilfe

Institutionen nutzen Radian, um Veränderungen von sicherheitsrelevanten Infrastrukturen mit SAR-Satellitenbildern zu finden. Neben der Bundeswehr können zivile Organisationen das Tool verwenden, etwa in der Katastrophenhilfe, beim Begutachten von Siedlungsräumen oder der Überprüfung von internationalen Vereinbarungen. Airbus führt mit Radian beispielsweise Schulungen für internationale Kunden aus dem Sicherheitsbereich durch. Das DLR stellt nicht nur die Software-Lizenzen bereit, sondern unterstützt auch die Kurse mit seiner Expertise.

Analyse ohne störende Bildeffekte mit KI

An Radian zeige sich, wie wehrtechnische Forschung der gesamten Bevölkerung zugutekommen könne, sagt Dr. Thomas Neff vom DLR-Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme. Mit einer ausgeklügelten Kombination von Algorithmen und Filtern bereitet das Bildanalyse-Werkzeug die Radar-Satellitendaten so auf, dass Bildeffekte wie Rauschen oder Verzerrungen stark unterdrückt werden: Gebäude und andere markante Strukturen werden sichtbar gemacht. Auf einer Serienaufnahme des Terrasar-X-Satelliten erscheint die Vegetation nun grün, starke Modifikationen an Strukturen rot. Unbewegte Objekte wie Gebäude sind blau und weiß markiert. Veränderungen könnten so sehr schnell erkannt und zugeordnet werden. Das beschleunige den Erkenntnisgewinn aus den Bildern, erklärt Neff. Die KI ergäGeo-IT, Geoinformation, Geo, Geoinformatik, GI,nzt künftig mit einer automatisierten Analyse.

Weitere Informationen unter www.dlr.de

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