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Geotherm 2021 veröffentlicht Kongressprogramm

Die Geotherm bietet am 24. + 25. Juni 2021 ein digitales Netzwerkerlebnis der besonderen Art. Denn Besucher und Aussteller können sich über ihren PC, Mac oder Notebook online registrieren und im Anschluss als Avatar die digitalen Messehallen der Messe Offenburg betreten.

Europas größtes Geothermie-Event, die Geotherm, greift aktuelle Entwicklungen der Branche auf und schafft eine Plattform, die sich ausschließlich der oberflächennahen und Tiefen Geothermie widmet, was sich auch im Kongressprogramm widerspiegelt.

In rund 40 Fachvorträgen werden aktuelle Themen und Fragestellungen im virtuellen Kongress diskutiert. Im Bereich der oberflächennahen Geothermie wird am ersten Kongresstag Prof. Dr.-Ing. Frieder Häfner von der TU Bergakademie Freiberg Planungs- und Wirtschaftlichkeitsaspekte der Erdwärmegewinnung aus ungenutzten Tiefbohrungen erörtern. In Deutschland existieren tausende Tiefbohrungen, insbesondere im Norddeutschen Becken, die vor allem zur geologischen Erkundung und Förderung von Erdöl und Erdgas niedergebracht wurden. Einige hundert Bohrungen davon sind zur geothermischen Nutzung geeignet und stellen damit ein Potenzial zur Heizwärmegewinnung dar. In seinem Vortrag wird Prof. Häfner auf Erfahrungen aus Nachnutzungsprojekten eingehen.

Auch der zweite Kongresstag bildet sowohl Vorträge der Tiefen als auch oberflächennahen Geothermie ab. So wird Benjamin Perntner von der Jansen AG in einen Best Practice Vortrag aufzeigen, wie eine Kostenreduzierung mit gleichzeitiger Erhöhung von Systemsicherheit und Effizienz bei Erdwärmesonden bis 100 Meter möglich ist.

Umfangreiches Kongressprogramm

Der Bohrdynamiksimulation für tiefe Geothermie nimmt sich am zweiten Veranstaltungstag Prof. Dr.-Ing. habil. Georg-Peter Ostermeyer von der Technische Universität Braunschweig an. Aufgrund von großen Längen-Durchmesser-Verhältnissen können komplette Bohrstränge nicht außerhalb des Bohrloches in Hardware getestet werden. Genau hier setzen Hardware-in-the-Loop-Simulationen (HIL) an, bei denen die Bohrgarnitur in Hardware abgebildet wird und der Bohrstrang selbst durch geeignete mathematische Modelle simulativ beschrieben wird. Mit dem „HIL-OSTrator“ als skaliertem Bohrsimulator können HIL-Simulationen zur Beschreibung der Bohrstrangdynamik durchgeführt werden. Die hierfür entwickelten HIL-Regelalgorithmen und Methoden lassen sich skaliert auch auf beliebige Full-Scale-Teststände anpassen. So kann man Bohrprozess und Bohrstrangdynamik realitätsnah im Teststand abbilden. Damit wird ein Werkzeug geschaffen, mit dem gezielt der Bohrfortschritt von Geothermiebohrungen optimiert werden kann.

Das gesamte Kongressprogramm der Geotherm ist auch online verfügbar. Alle Vorträge werden aufgrund der hohen Internationalität simultan übersetzt (Deutsch, Englisch). Die beiden Kongress-Stränge der Geotherm sind im Eintritt bereits enthalten und können von den Besuchern individuell kombiniert werden.

Ruggero Bertani - European Geothermal Innovation Award

Mit dem Award werden herausragende Beiträge, zum Beispiel durch innovative Produkte, wissenschaftliche Forschung oder Projektinitiativen geehrt. Bei der Auswahl sind die Kriterien Originalität, Innovation, Zuverlässigkeit, Emissionsreduktion und Verbesserungen des Energieertrags von entscheidender Bedeutung.

Der „Ruggero Bertani - European Geothermal Innovation Award“ wird in Kooperation mit dem European Geothermal Energy Council im Rahmen der Geotherm verliehen. Der Award steht im Gedenken an Ruggero Bertani und dessen herausragendem Engagement für Forschung und Innovation in der Geothermie. Der Gewinner wird am ersten Veranstaltungstag bekannt gegeben, darüber hinaus präsentieren sich alle Finalisten in der Ausstellung.

Weitere Informationen unter www.geotherm-offenburg.de

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