Öffentliche Geodaten

Online-Tool harmonisiert Baumkataster

Das neue Online-Tool „BaumCloud“ harmonisiert die Erfassung von Stadt- und Straßenbäumen.

 

Das Online-Tool hilft, Baumkataster zu harmonisieren. Bild: Rike/Pixelio

Kommunen und Landkreise erfassen ihre Stadt- und Straßenbäume bisher individuell in digitalen oder analogen Baumkatastern. Entsprechend inhomogen sind diese Daten. Das neue Online-Tool "BaumCloud" harmonisiert sie. In ein einheitliches Format überführt lassen sich die Baumkatasterdaten besser nutzen – für wissenschaftliche Zwecke ebenso wie in der Praxis. Entwickelt hat das Tool die Terra Concordia gGmbH im Rahmen des „mFund“-Projektes „meinGrün“. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert und vom Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) koordiniert. Die „BaumCloud“ steht allen Interessierten zu Verfügung.

Große Unterschiede

Kommunale Baumkataster sind äußerst heterogen in Datenformat und -struktur. Sie unterliegen unterschiedlichen botanischen Nomenklaturen oder liegen in unterschiedlichen Koordinatensystemen vor. Auch Angaben zum Kronendurchmesser oder zur Höhe von Bäumen sind manchmal in Metern, manchmal in Zentimetern angegeben. Fehlt ein einheitlicher Standard, erschwert dies die Einbindung der Daten in Web-Applikationen. Auch sind großflächige Auswertungen von Stadtbaumdaten für vergleichende Studien nicht möglich.

Mithilfe des neuen Tools lassen sich diese Mankos nun beseitigen. Das Tool hilft dabei, unterschiedliche Baumkatasterdaten zu vereinheitlichen und damit besser nutzbar zu machen. Kommunen und Gemeinden können ihre Stadtbaumdaten dort einpflegen, um zu einer homogenisierten Stadtbaumdatenbank beizutragen. Die hochzuladenden Datensätze müssen dabei einige Kriterien erfüllen, zum Beispiel müssen sie in einem bestimmten Dateiformat oder als offene Daten vorliegen.

Derzeit bietet die neue Anwendung Informationen zu 1,6 Millionen Bäumen aus 16 kommunalen Baumkataster-Datensätzen in harmonisierter Form als Open Data an. Interessierte können diese Stadtbaumdaten ab sofort zentral über einen internetgestützten Zugriff (wfs-Link) und in einem einheitlichen Format beziehen.

Weitere Informationen unter www.ioer.de

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