Wissenschaft & Forschung

5G-Reallabor in der Mobilitätsregion Braunschweig-Wolfsburg

Das DLR erhält gemeinsam mit anderen Forschungseinrichtungen eine Förderung von 12 Millionen Euro für den Aufbau eines 5G-Reallabors.

Übergabe des Förderbescheids für das 5G-Reallabor in der Region Braunschweig-Wolfsburg. Bild: BMVI

Der Mobilfunkstandard 5G gilt als Schlüsseltechnologie der Zukunft. Durch die Echtzeitfähigkeit, die Sicherstellung der Datenübertragung und die erhöhte Bandbreite nimmt 5G eine wichtige Rolle für das maschinelle Lernen und die Künstliche Intelligenz (KI) in kabellosen Übertragungsszenarien ein. Gemeinsam mit anderen Forschungseinrichtungen erhält das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) einen Förderbescheid in Höhe von etwa 12 Millionen Euro für den Aufbau eines offenen 5G-Reallabors in der Region Braunschweig-Wolfsburg. Der Bescheid wurde in der vergangenen Woche vom Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Andreas Scheuer, in Berlin übergeben.

5G sei weit mehr als nur schnelles Internet - es sei der Schlüssel zur Zukunft, sagt Bundesminister Andreas Scheuer. Kapazität, Konnektivität und Echtzeit seien hier die Zauberwörter. Ein Beispiel: Ein autonomes Fahrzeug würde etwa ein Gigabyte Daten benötigen und zwar pro Minute. Zum Vergleich: Für eine Minute Video in Full HD auf dem Smartphone benötige man etwa 30 Megabyte. Die Fahrzeuge müssten zudem mit intelligenten Verkehrsleitsystemen kommunizieren ? 5G erlaube die Einbindung von bis zu einer Million internetgesteuerter Dinge im Umkreis von einem Kilometer, so Scheuer weiter. Die geförderten Projekte in der Region Braunschweig-Wolfsburg zeigten, wie 5G unser Leben verändern und vielleicht sogar Leben retten werde.

Die Förderung des 5G-Reallabors ermögliche es, in der Gebietskulisse Braunschweig-Wolfsburg das gesamte Spektrum aktueller Kommunikationstechnologien mit hohem Praxisbezug und hoher Bedeutung für die Bürger voranzutreiben, freut sich Prof. Dr. Katharina Seifert, Direktorin des DLR-Instituts für Verkehrssystemtechnik. Sie nahm den Förderbescheid stellvertretend für das Konsortium entgegen.

Im Schwerpunktbereich Mobilität untersucht das DLR drei Anwendungsfälle: Straße, Schiene und Luft. Das Institut für Verkehrssystemtechnik erforscht dabei für den Schienenverkehr einen ferngesteuerten Bahnbetrieb über 5G. Im Straßenverkehr wird die Rettungsmobilität mit Unterstützung durch eine harmonisierte Ampelschaltung sowie die Bildung einer Rettungsgasse mit vernetzten und automatisierten Fahrzeugen optimiert. Auch unbemannte Luftfahrzeuge spielen in dem neuen 5G-Reallabor eine Rolle. Hier arbeiten die DLR-Institute für Flugführung, für Verkehrssystemtechnik und für Flugsystemtechnik an der Integration von Drohnen in den Luftraum. Die Fernsteuerung von Rettungsdrohnen über 5G unterstützt die Aufklärung und Absicherung von Unfallstellen in Vernetzung mit dem Straßenverkehr.

Die im Reallabor erarbeiteten Ergebnisse können später in die bestehenden Testfelder Anwendungsplattform intelligente Mobilität (AIM) und das Testfeld Niedersachsen integriert werden. Dafür werden sowohl eine 5G-spezifische Serviceplattform als auch ergänzende Dienste und Services erforscht und entwickelt.

Die Forschungsvorhaben starten noch 2019 und werden Ende 2022 abgeschlossen sein. Unterstützt wird das 5G-Reallabor vom Land Niedersachsen, dem Amt für regionale Landesentwicklung, den Städten Braunschweig und Wolfsburg sowie der Volkswagen AG.

Weitere Informationen unter www.dlr.de

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