Wissenschaft & Forschung, Vermessung

Auszeichnung für Prof. Danzmann

Prof. Karsten Danzmann, Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut; AEI) in Hannover und Direktor des Instituts für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover, wurde in die „Hall of Fame der deutschen Forschung“ des Manager Magazins berufen.

 

Prof. Karsten Danzmann, Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut; AEI) und Direktor des Instituts für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover. Bild: F. Vinken/MPG

Gewürdigt werden damit seine lebenslangen, herausragenden Beiträge zur Weiterentwicklung der Forschung. Die Auszeichnung wurde Ende Oktober in Berlin verliehen.

Er freue sich sehr über diese Anerkennung. Sie zeige, dass die Grundlagenforschung ein unverzichtbarer Garant für die wirtschaftliche Entwicklung sei, sagt Danzmann. Mit seiner Berufung in die Hall of Fame der deutschen Forschung würdigt das Manager Magazin Danzmanns herausragende Beiträge zur Weiterentwicklung der Forschung und damit den Wirtschaftsstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb zukunftsfähiger gemacht zu haben.

Danzmann ist einer der Leiter der GEO-Kollaboration. Dieses Team von Forschenden der Leibniz Universität Hannover, der Max-Planck-Gesellschaft und von Forschungseinrichtungen aus Großbritannien betreibt seit Mitte der 1990er Jahre den Gravitationswellen-Detektor GEO600 südlich von Hannover. GEO600 ist ein Entwicklungszentrum für neuartige Technologien in der internationalen Gravitationswellenforschung. Viele Schlüsseltechnologien und entscheidende Innovationen im optischen Messprinzip, die heute in allen großen Gravitationswellen-Detektoren (Ligo, Virgo, Kagra) zum Einsatz kommen, wurden bei GEO600 entwickelt und getestet.

Danzmann leitet außerdem das Konsortium der Weltraummission Lisa (Laser Interferometer Space Antenna). Lisa ist ein Gravitationswellen-Detektor, der 2034 als Mission der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA ins All starten soll. Drei Satelliten spannen dann ein gleichseitiges Dreieck aus Laserstrahlen mit 2,5 Millionen Kilometer Länge auf und werden niederfrequente Gravitationswellen messen, die auf der Erde nicht nachweisbar sind. Dass die notwendige Technologie für Lisa funktioniert, hat Danzmann in einem internationalen Team mit der überaus erfolgreichen Satellitenmission Lisa Pathfinder (2015-2017) gezeigt.

Lisa-Technologie wird schon heute zur Erdbeobachtung an Bord der Grace-Follow-On-Satelliten eingesetzt. In künftigen geodätischen Satelliten-Missionen wird sie die Messgenauigkeit weiter verbessern und wichtige Klimadaten liefern. Grace-Follow-On ist ein Satelliten-Tandem, das Indikatoren des Klimawandels durch Veränderungen im Erdschwerefeld beobachtet, indem es hochpräzise den Abstand zwischen den zwei Satelliten misst. Die Lisa-Laser-Technik misst Änderungen dieses Abstands etwa 200-mal präziser als die etablierte Mikrowellen-Technik. Sie ist damit ein Erfolgsmodell für zukünftige Verbesserungen der Messgenauigkeit, welche die Grundlage verlässlicher Klimadaten sind.

Weitere Informationen unter www.uni-hannover.de

Keywords: Geodäsie, Geoinformation, Geo, Geoinformatik, GI, Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Institut für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover