Intergeo

Master Class 4: Vertikale Mobilität im urbanen Umfeld

„Vertikale Mobilität in Städten“ ist eine von vier Master Classes des 2. European Drone Summit (EDS), der am 18. und 19. September in Stuttgart im Rahmen der Weltleitmesse für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement Intergeo stattfindet.

Vertikale Mobilität ist das Thema des 2. European Drone Summit. Bild: Hinte Messe- und Ausstellungs-GmbH

Vertikale Mobilität wird in vielerlei Hinsicht als Schlüsseltechnologie und Lösungsbringer für die Zukunftsfähigkeit von Städten gepriesen. Für Smart Citys soll sie für einen echten Effizienz-Uplift sorgen. So sollen Lufttaxis als Teil des städtischen Nahverkehrs dabei helfen, verstopfte Straßen zu entlasten und Passagiere schnell, sicher und umweltfreundlich von A nach B zu bringen. Erste Pilotprojekte sind erfolgreich. Daher wundert es auch nicht, dass das World Economic Forum das deutsche Unternehmen Volocopter kürzlich erst zum Technologiepionier kürte.

„Vertikale Mobilität in Städten“ ist eine von vier Master Classes des 2. European Drone Summit (EDS). Am Vormittag des 19. Septembers diskutieren Experten aus Wirtschaft, Industrie, Finanzen und Politik, wie sich Urban Air Mobility (UAM) in Metropolen darstellen wird. Wie weit ist die Technologie tatsächlich und welche Herausforderungen gibt es insbesondere im Hinblick auf die Integration in bestehende Infrastrukturen?

Folgende Teilnehmer haben bereits zugesagt:

  • Manfred Hader, Roland Berger
  • Alexander Nase, FEV Consulting
  • Luis Antonio Sancha Garcia, Volkswagen Airservice
  • Jan-Hendrik Boelens, Volocopter
  • Chris Smith, Playfair Capital, Managing Partner
  • Renate Presslein-Lehle, Stadtbaurätin Ingolstadt

Gesellschaftliche Fragen

Ein Fokus der Master Class liegt auf gesellschaftlichen Fragen, denn die Schaffung der nötigen Infrastruktur der Smart Citys wird das gesellschaftliche Leben in Städten verändern. Doch welche Auswirkungen wird die Smartness auf die Bürger haben? Wird städtischer Wohnraum noch unbezahlbarer, werden Grundstücke in der Nähe von Landeplätzen an Wert verlieren oder wird die Anbindung eines Industriegebietes zur Standortentwicklung beitragen? Wichtige Fragen, auf die Renate Presslein-Lehle als Stadtbaurätin der UAM-Modellregion Ingolstadt aufgrund ihrer wertvollen Erfahrungen Antworten hat.

Herausforderung Infrastruktur

Manfred Hader von Roland Berger erforschte in Innovationsmetropolen wie Dubai die Integration von UAS im urbanen Umfeld. Die geeigneten und zuverlässigen Fahrzeuge zu bauen, sei die eine Seite des Erfolgs. Eine ganz andere sei es, die dazugehörige Infrastruktur aufzubauen. Denn ohne eine solche würden die Flugzeuge selbst nicht funktionieren können. „eVTOL“-Landeplätze, Ladeinfrastrukturen und Wartungseinrichtungen müssten als wichtige Voraussetzungen für erfolgreiche operative Geschäftsmodelle geschaffen werden. Andernfalls entstünden Engpässe, die den entstehenden UAM-Markt im Keim erstickten und sein Wachstum behindern könnten, so Hader, der bei Roland Berger die Praxisgruppe für die globale Luft- und Raumfahrt & Verteidigung leitet.

Erfolgsfaktor Kollaboration

Ebenfalls in Dubai im autonomen Flugtaxiprojekt aktuell aktiv ist FEV Consulting. Deren Managing Director Alexander Nase nennt die Kollaboration als einen der Erfolgsfaktoren im Hinblick auf den Aufbau der Infrastruktur: Der entscheidende Erfolgsfaktor sei die enge Zusammenarbeit zwischen den Herstellern, Infrastrukturbetreibern und Regulierungsbehörden. Die Wechselwirkungen und die Komplexität seien enorm. Es bedürfe kollaborativer Konsortien wie der von der EU-Kommission unterstützen Initiative Urban Air Mobility (UAM), um neue innerstädtische und zwischenstädtische Luftverkehrslösungen zu entwickeln.

Voraussetzung Schnittstellen

Doch diese Kollaboration braucht funktionierende Schnittstellen. Wie diese geplant werden und welche Businessmodelle zu Grunde liegen sollten, weiß Jan-Hendrik Boelens von Volocopter. Seit Jahren entwickelt die Firma nicht nur die UAM-Technologie weiter, sondern ist vor allem auch Pionier, wenn es um die enge Zusammenarbeit mit Luftfahrtbehörden sowie die Definition von Standards für Infrastruktur und den sicheren Betrieb geht. Als Chief Technical Officer von Volocopter ist Boelens einer der Vordenker der neuen Luftfahrt und wird seine Gedanken in die Master Class einfließen lassen.

Notwendigkeit einer neuen vertikalen Mobilität

Luis Antonio Sancha Garcia der Volkswagen Airservice GmbH sagt voraus, dass jedes größere Unternehmen zukünftig nicht mehr ohne einen eigenen Luftfahrtbetrieb auskommen wird. Warum das so kommen wird und warum wir überhaupt eine neue Luftfahrt benötigen, erklärt er im Rahmen der Master Class.

Erweiterung des Personentransports

Neben der Personenbeförderung durch UAM beleuchtet die Master Class auch weitere Mehrwertpotenziale. So stehen die medizinische Versorgung in Innenstädten und die Anlieferung von Konsumgütern in deren Fokus.

Interaktion ausdrücklich erwünscht

Die Master Class ist ein Format, das von der kritischen Diskussion aller Teilnehmer lebt. So werden auch die Zuhörer durch den Moderator aktiv in die Diskussionsrunde miteinbezogen. Darüber hinaus stehen die Experten auch in den Pausen zur Verfügung.

Weitere Informationen unter https://europeandronesummit.eu/de/

 

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