Wissenschaft & Forschung, Vermessung

Neue Fakultät für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie

Die neue Fakultät für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie (LRG) der Technischen Universität München (TUM) wird zum Wintersemester ihren Betrieb aufnehmen.

„Take-off“ für die neue Fakultät der TUM. Prof. Wolfgang A. Herrmann (l.), Präsident der TUM, übergibt Ministerpräsident Dr. Markus Söder ein Buch mit Visionen zum neuen Campus. Bild: U. Benz/TUM

Ministerpräsident Dr. Markus Söder hatte sie in seiner Regierungserklärung im April 2018 angekündigt. Die Fakultät steht im Zentrum der bayerischen Luft- und Raumfahrtstrategie, die Söder Anfang Juli auf dem Forschungscampus Garching der TUM vorstellte. TUM-Präsident Wolfgang A. Herrmann setzte den Akzent auf die gesellschaftlichen Abstrahleffekte der Luft- und Raumfahrttechnologien. Er legte dar, dass Kraft geodätischer Systeme (Fernerkundung, Satellitennavigation) die Luft- und Raumfahrt zu einer „Mission Erde“ werde, weil diese ineinander verschränkten Technologien das Mobilitätsgeschehen auf und über dem „blauen Planeten“ in neue Dimensionen führen, die den menschlichen Alltag neu gestalten.

Miniaturisierung, Hochleistungsantriebe und -werkstoffe, Additive Fertigungsverfahren und Künstliche Intelligenz konvergieren in den neuen Herausforderungen der Luft- und Raumfahrt mit der Geodäsie als Klammerfunktion. Als Folge stehen gesellschaftsverändernde Umbrüche bevor: Reisen mit dem Flugtaxi, extrem genaue Erfassung von Klimaveränderungen und Satellitenschwärme, die eine lückenlose Internetverbindung ermöglichen. Neue Geschäftsmodelle mit neuen Wertschöpfungsketten lassen grundlegend veränderte Wirtschaftsstrukturen erwarten.

In der neuen Fakultät werden die Synergien der Fachbereiche verstärkt. Nur wer die Welt im Ganzen begreife, könne sie im Ganzen bewegen, bringt es Präsident Herrmann auf den Punkt. Man wolle deshalb die neue Fakultät LRG als Komplettansatz aufstellen und sie zur integrativsten ihrer Art in Europa machen – zu einer echten ‘Europafakultät’. An keinem anderen Standort seien die Bedingungen so gut, ist der Zeitpunkt so günstig.

Metropoldreieck Garching-Oberpfaffenhofen-Ottobrunn/Taufkirchen

Da der technologische Anspruch nicht mehr an einem Einzelstandort zu bewältigen ist, wird die neue Fakultät sich an den drei Standorten Garching, Oberpfaffenhofen (DLR) und Ottobrunn/Taufkirchen synergetisch entfalten.

In Ottobrunn/Taufkirchen entsteht ein neuer Universitätscampus. Mit über 55 Professuren im Endausbau soll er 50 Prozent der universitären Luft- und Raumfahrtforschung in Deutschland umfassen. Über Partnerschaftsmodelle mit Forschungseinrichtungen, internationalen Top-Universitäten und der Industrie soll die LRG ein neues „Space Valley“ vor den Toren der Landeshauptstadt begründen.

Das von einer interdisziplinären Studierendengruppe verfolgte Hyperloop-Konzept, so Herrmann, messe sich an den denkbar anspruchsvollsten technologischen Herausforderungen: Nur wer große Ziele anpeile, könne die Welt von morgen gestalten. Deshalb lasse die TUM ihren Studierenden hier freien Lauf und unterstütze sie, den nächsten Weltrekord zu erreichen.

Weitere Informationen unter www.tum.de

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