Wissenschaft & Forschung, Vermessung

Hafencity Universität Hamburg erhält neues Vermessungsboot

Ob Elbe oder Nordsee - die Hydrographen der Hafencity Universität Hamburg (HCU) können mit ihrem neuen Vermessungsboot künftig vielfältige Forschungsprojekte realisieren. Vor Kurzem wurde die Bootstaufe gefeiert.

Als Taufpatin für die feierliche Bootstaufe konnte Dr. Karin Kammann-Klippstein, Präsidentin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), gewonnen werden. In Anwesenheit weiterer geladener Gäste, feierten die HCU-Hydrographen anschließend auf dem Vorplatz der Universität ihr neues Forschungsschiff.

Hydrographische Ausbildung und Forschung brauche eine Messplattform, um Wissen nicht nur theoretisch zu vermitteln. Sie brauche Messgeräte, Sensoren und Software, so Dr. Kammann-Klippstein. Mit dem acht Meter langen und 2,65 Meter breiten Vermessungsboot stehe der HCU nun eine moderne Messplattform zur Verfügung, die mit Geräten ausgestattet sei, die dem letzten Stand der Technik entsprächen.

Das Lehr- und Forschungsgebiet Hydrographie sei ein wichtiger Baustein im maritimen Cluster Hamburgs. Mit dem Vermessungsboot eröffneten sich den Hydrographen neue Möglichkeiten für spannende Forschungs- und Lehrprojekte und vielfältige Kooperationen in und um die norddeutschen Gewässer, so Prof. Dr.-Ing. Walter Pelka, Präsident der HCU Hamburg.

Das trotz seiner Größe trailerbare Vermessungsboot der HCU Hamburg kann in Binnengewässern und in küstennahen Regionen eingesetzt werden. Neben praktischen Übungen für Studenten wird es hauptsächlich für Forschungszwecke eingesetzt. Aufgrund seines geringen Tiefgangs sind auch flache Gewässer erreichbar. Anwendungsfelder liegen im Bereich der Erkundung und Überwachung von Wasserwegen und deren bebauten Ufern, der Erzeugung von 3D-Oberflächenmodellen, beruhend auf präzisen Echolotdaten kombiniert mit schiffsbasierten Laserscanner-Messungen. Des Weiteren können neue Ansätze zur Positionsbestimmung und von Bodenstrukturanalysen zur Bestimmung der Stabilität von Gebäuden und Unterwasserkonstruktionen untersucht werden.

Seit mehr als dreißig Jahren sei die Hydrographie bereits als Forschungs- und Lehrschwerpunkt in Hamburg angesiedelt, mit dem neuen Vermessungsboot könne man den Hydrographie-Schwerpunkt in der Geodäsie und Geoinformatik weiter ausbauen und werde auf internationaler Ebene noch attraktiver, sagte Prof. Dr. Harald Sternberg, Professur für Hydrographie und Geodäsie, Vizepräsident Lehre und Studium.

Seit 2009 ist die Hydrographie-Ausbildung eine Spezialisierung im zweijährigen Master of Science Geodäsie und Geoinformatik, 46 Studierende aus 15 Ländern studieren diesen Schwerpunkt aktuell an der HCU Hamburg. Dreiviertel der Studierenden des englischsprachigen Studienprogramms kommen aus dem Ausland. Die Universität ist eine von weltweit nur sieben Institutionen, die vom „International Board of Standards of Competence for Hydrographic Surveyors and Nautical Cartographers“ die höchste Stufe der Zertifizierung (A) für ihr Master-Studienprogramm erhalten hat.

Weitere Informationen unter www.hcu-hamburg.de

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