Öffentliche Geodaten

100 Jahre Hessische Landgesellschaft

Als unverzichtbaren Dienstleister für Wohnungsbau, Naturschutz und Infrastrukturmaßnahmen hat Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir die Hessische Landgesellschaft (HLG) gewürdigt.

Die Hessische Landgesellschaft wurde vor 100 Jahren gegründet. Bild: Bernd Kasper/Pixelio

Boden sei ein nichtvermehrbares Gut, für das es nahezu grenzenlosen Bedarf gebe – für Wohnen und Landwirtschaft, Gewerbe und Erholung, Straßen und Natur, so Al-Wazir. Dies alles in Einklang zu bringen, erfordere kluges Management, sagte der Minister bei einem Festakt zum 100jährigen Bestehen der HLG.

Die HLG ist aus der im Januar 1919 in Kassel gegründeten „Hessische Heimat Siedlungsgesellschaft“ sowie der sieben Monate jüngeren „Nassauischen Siedlungsgesellschaft“ Frankfurt hervorgegangen. Aufgabe beider Gesellschaften war zunächst die Sicherung der Nahrungsversorgung durch Neuordnung und Entwicklung landwirtschaftlicher Flächen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Schaffung von Wohnraum vordringliches Ziel.

Bodenbevorratung und Grunderwerb für Infrastrukturmaßnahmen

Heute hält die HLG als staatliche Treuhandstelle für Land und Kommunen Flächen vor, die beispielsweise für Städtebau, Landwirtschaft und Straßenbau benötigt werden. Sie verwaltet die Staatsdomänen, berät Landwirte bei Bauvorhaben und fungiert als Dienstleister, wenn – etwa zum Ausgleich für Straßenbauprojekte – Streuobstwiesen, Heckenzüge oder andere Naturschutzmaßnahmen anzulegen sind. Jedes Jahr wickelt sie ungefähr 1000 Grundstücksgeschäfte ab. Die Erfahrungen der HLG bei Bodenbevorratung und Grunderwerb für Infrastrukturgroßvorhaben sowie im Kompensationsflächen-Management führe zu erheblicher Effizienzsteigerung für das Land, sagte der Minister.

Unterstützung bei der Ausweisung von Solar- und Windkraftflächen

Als neues Aufgabengebiet nannte Al-Wazir die Energiewende: Die HLG könne bei der Ausweisung von Solar- und Windkraftflächen unterstützen, indem sie den Flächenverbrauch ausgleiche und für den Grunderwerb sorge. Der Minister lobte auch das Engagement der Gesellschaft für Plusenergiesiedlungen, die mehr Energie erzeugen als sie benötigen.

Vorausschauender Kauf großer Flächen

Die HLG habe Flächen für große Infrastrukturprojekte wie den Bau der ICE-Trasse Frankfurt-Köln einschließlich des ökologischen Ausgleichs für diese Eingriffe mobilisiert, sagte Geschäftsführerin Prof. Dr. Martina Klärle. In der Landwirtschaft habe sie mit ihrer Bauberatung dafür gesorgt, dass die hessische Landwirtschaft in den vergangenen fünf Jahren etwa 100 Millionen Euro in das Tierwohl investiert habe. Mit der Bodenbevorratung für über 220 hessische Städte und Gemeinden stelle sie jedes Jahr Bauland für umgerechnet ungefähr 1.000 Wohneinheiten bereit. Mit dem vorausschauenden Kauf großer Flächen zu gleichen Konditionen sichere die HLG günstiges Bauland und unterbinde Spekulation.

„Ballungsräume auf ländlichen Raum angewiesen"

Klärle wies auf die Bedeutung des ländlichen Raums für die Lebensmittelproduktion, für den Schutz natürlicher Ressourcen und für die Erzeugung erneuerbarer Energien hin: Die Ballungsräume seien auf den ländlichen Raum angewiesen. Deswegen werde sich die HLG weiter intensiv für dessen Entwicklung einsetzen.

Weitere Informationen unter www.wirtschaft.hessen.de

Keywords: Geodäsie, Geoinformation, Geo, Geoinformatik, GI, Hessen, Hessische Landgesellschaft