Wissenschaft & Forschung

CODE-DE jetzt auch mit Datenwürfeln

Seit 2017 ist die "Copernicus Data and Exploitation Platform ? Deutschland" (CODE-DE) freige­schal­tet. Jetzt wird CODE-DE um eine Komponente für raumzeitliche Datenwürfel erweitert, um die Da­ten für Nutzer einfacher und flexibler zugänglich zu machen. Dabei kommt die von ESA und wei­te­ren Experten als weltweit führend eingestufte European Datacube Technologie zum Einsatz, wel­che auf der Array-Datenbank rasdaman basiert.

Datenwürfel sind ein Paradigma, um großvolumige raumzeitliche Satellitendaten, aber auch Wetter­daten für die direkte Nutzung zur Verfügung zu stellen. Dazu werden die Myiaden von Einzelszenen homogenisiert und zu einem drei- oder vierdimensionalen Würfel aggregiert. Diese Sicht auf die Daten vereinfacht den räumlichen und zeitlichen Zugriff und die Analyse substanziell - "ein Würfel sagt mehr als eine Million Bilder". Dieses Prinzip, welches 1992 für die rasdaman-Technologie erfunden wurde, wird inzwischen von vielen Werkzeugen aufgenommen, nachdem die Vorteile für die Benutzer inzwischen allseits akzeptiert sind.

Jacobs University und rasdaman GmbH bauen gemeinsam die Erweiterung für CODE-DE auf. Eine exemplarische Anwendung für Offshore-Windberechnungen wird von der DLR erstellt, und das kommerzielle Geodienste-Angebot von cloudeo AG wird mit CODE-DE vernetzt.

Bisher ist CODE-DE batchorientiert auf Hadoop-Basis. Nutzer müssen substanzielle System- und Programmierkenntnisse besitzen, um mit den speziali­sierten Virtuellen Maschinen des Calvalus-Systems auf den Dateiarchiven zu arbeiten. Im Unterschied hierzu erlaubt rasdaman ? wie klassische Datenbanken ? "jede Anfrage jederzeit". Dies geschieht ohne komplizierte Programmierung, vielmehr können Benutzer ihre Standard-Clients beibehalten - ange­fan­gen von Kartennavigation mit OpenLayers und Nasa WorldWind über Web-GIS mit QGIS und ArcGIS bis hin zur Datenanalyse mit python und R.

Grundlage dafür sind die OGC Datacube Standards: Coverage Implementation Schema (CIS), Web Coverage Service (WCS) und Web Coverage Processing Servic (WCPS). Eine große und wachsende Zahl von Client- und Server-Werkzeugen unterstützt diese Standards, die auch von ISO und Inspire übernommen worden sind.

Weiterführende Informationen: http://www.bigdatacube.org

Keywords: Datenwürfeln, Satellitendaten, Wetterdaten, drei- oder vierdimensionalen Würfel