Wissenschaft & Forschung

50 Jahre Deutsches Raumfahrtkontrollzentrum GSOC

Am 1. März 2018 feierte das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum GSOC in Oberpfaffenhofen sein 50-jähriges Bestehen.

K-1: Größter Kontrollraum des GSOC. Bild: DLR

Deutschland blickt auf eine reiche Tradition in der Erforschung und Nutzung des Weltraums zurück und hat die internationale Raumfahrt maßgeblich mitgestaltet. Ob Planetenforschung, Klimaforschung oder Missionen mit Astronauten – Deutschland ist aus der Raumfahrt heute nicht mehr wegzudenken. Eine Voraussetzung dafür wurde vor 50 Jahren geschaffen: das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum, kurz GSOC (German Space Operations Center). Am 1. März 1968 begann der Aufbau des GSOC am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen bei München.

„Das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum GSOC sei die wichtigste nationale Einrichtung zur Steuerung und zum Betrieb von Satelliten. Darüber hinaus habe sich das GSOC als führende europäische Betriebseinrichtung für bemannte Raumflüge etabliert und sei für das ISS-Forschungsmodul Columbus verantwortlich, so DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Pascale Ehrenfreund.

Derzeit werden vom GSOC zehn fliegende Missionen betreut, weitere zehn sind in der Vorbereitung. Das GSOC ist weltweit als eines der wenigen Kontrollzentren in der Lage, Satelliten in ihrer kritischen Anfangsphase im Orbit zu testen und für die spätere Nutzung zu konfigurieren.

Die Bedeutung des Raumflugbetriebs zeigt sich auch im starken Engangement der Bundesregierung und Landesregierung, die das GSOC seit 50 Jahren durch verschiedene Ministerien unterstützen. So wurde etwa der Ausbau des Raumfahrtkontrollzentrums 1990 mit 84,4 Millionen Deutsche Mark zu jeweils gleichen Teilen von der Bundesregierung und dem Freistaat Bayern gefördert und damit die DLR-Einrichtung „Raumflugbetrieb und Astronautentraining“ geschaffen.

Das goldene Jubiläum des GSOC wurde am 1. März 2018 in Oberpfaffenhofen mit einem Festakt begangen. Die rund 400 Gäste aus Forschung, Politik und Industrie folgten dem Programm aus Vorträgen und Gesprächsrunden zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Raumfahrkontrollzentrums. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Klaus Hamacher, Stellvertretender Vorsitzender des DLR-Vorstands, Staatsministerin Ilse Aigner sowie Prof. Felix Huber, Direktor der DLR-Einrichtung Raumflugbetrieb und Astronautentraining.

Bisher hat das GSOC mehr als 70 Raumfahrtmissionen durchgeführt und ist von sechs Mitarbeitern in der Gründerzeit auf rund 400 Mitarbeiter gewachsen. Aktuell betreuen die Raumflugexperten zehn „fliegende“ Missionen und bereiten zehn weitere Projekte vor. Die Teams sind dabei teilweise im 24-Stunden-Schichtdienst im Einsatz. Das gilt nicht zuletzt für den inzwischen zehnjährigen Betrieb des Weltraumlabors Columbus, Europas Beitrag zur Internationalen Raumstation ISS.

Das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum ist außerdem die Geburtsstätte des Galileo Kontrollzentrums. Das zivile Satellitennavigationssystem Galileo macht Europa künftig unabhängig vom militärischen US-amerikanischen System GPS. Für den Betrieb wurde 2006 in Oberpfaffenhofen ein eigenes Kontrollzentrum errichtet und das Tochterunternehmen DLR Gesellschaft für Raumfahrtanwendungen (GfR) mbh gegründet. Mit 22 von insgesamt 30 Navigationssatellliten ist die Galileo-Flotte im All fast vollständig. Der Start der nächsten vier Satelliten ist im Sommer 2018 geplant.

Weitere Informationen unter www.dlr.de

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