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Geotechnik-Kongress veröffentlicht Programm

Der 10. Deutscher Geologentag findet am 25. und 26. Oktober 2017 zeitgleich zur GEC bei der Messe Offenburg statt.

Das Kongressprogramm der GEC Geotechnik – expo & congress sowie des 10. Deutschen Geologentags ist veröffentlicht. Insgesamt 30 Fachvorträge bündeln die geballte Kompetenz der Branche. Gleich zu Beginn am Eröffnungstag, den 25. Oktober geben der Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Prof. Dr. Ralph Watzel sowie der erste Vorsitzende des Berufsverbands Deutscher Geowissenschaftler Andreas Hagedorn Impulse im Rahmen der Eröffnung. Im Anschluss an die Eröffnung gliedert sich der erste Veranstaltungstag in die Themenfelder Spezialtiefbau, Geophysikalische Messungen und Prüftechnik, Verkehrswege und Tunnelbau sowie „Geoinformation heute: Copernicus for Mining“. Am zweiten Kongresstag stehen die Chancen und Herausforderungen im Rahmen der Beendigung des Steinkohlenbergbaus sowie die Baugrundpraxis im Diskussionsfokus.

Die Vorträge weisen dabei starke Praxisbezüge auf. So berichtet Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach am 25. Oktober um 14.30 Uhr über die gründungstechnischen Herausforderungen für den höchsten Wolkenkratzer der Welt, der zurzeit in Jeddah (Saudi-Arabien) entsteht. Der sogenannte Jeddah Tower wird mit einer geplanten Höhe von 1.007 Metern den bisherigen Rekordhalter, den Burj Khalifa in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate), um 179 Meter überragen. Die Gründung ist bereits hergestellt, sodass sich die Rohbauarbeiten derzeit der 50. Etage nähern. Die gesamte Gebäudelast von 8.800 MN wird über eine 4,5 bis 5,0 Meter dicke Fundamentplatte und 270 längengestaffelte Gründungspfähle, die bis zu 105 Metern lang sind, abgetragen. Aufgrund der oberflächennah anstehenden Korallenkalke, die bereichsweise durch Karstbildung kavernöse Hohlräume aufweisen, ergaben sich an die Baugrunderkundung, die Bemessung der Gründung und die Ausführung der gesamten Spezialtiefbauarbeiten besondere Anforderungen. Zur Beherrschung wurden umfangreiche Erkundungsprogramme sowie neue technische Lösungen zur Bauausführung besonders langer Bohrpfähle entwickelt.

Dr.-Ing. Heiko Huber von der CDM Smith Consult GmbH wird am 25. Oktober um 13.45 Uhr über die Ergebnisse der Baugrunderkundungskampagnen für den Gepäckfördertunnel am Flughafen Frankfurt/ Main und die damit einhergehenden Herausforderungen durch die geplante Unterquerung der Start- und Landebahnen berichten. Zuvor um 13.15 Uhr wird Marie-Charlotte Fischer vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sowie der Sweco GmbH die Vortriebsanalyse mit Hilfe eines Tunnelinformationssystems auf Basis der Erfahrungen aus den Tunneln Rastatt und Karlsruhe erörtern.

Am 26. Oktober um 14.00 Uhr widmet sich André Koletzko von der Baugrund Dresden Ingenieurgesellschaft mbH den Aspekten einer Damm-Schadenssanierung unter Berücksichtigung besonderer hydrologischer Anforderungen. Der Vortrag basiert auf dem Schaden der nach einem Starkniederschlagereignis im Juni 2016, an einer eingleisigen Eisenbahnstrecke von Bad Schandau nach Bautzen festgestellt wurde. Aufgrund einer Durchströmung des Dammes mit Wasser kam es unter anderem zu einer rückschreitenden Suffosion und Materialausspülung von Teilen der Dammschüttung. Infolge der daraus resultierenden Verformungen und damit einhergehenden Gleislagefehlern musste der Streckenbetrieb vorübergehend eingestellt werden.

Neben weiteren Beiträgen zur Baugrundpraxis erörtert der zweite Kongresstag die Chancen und Herausforderungen der Beendigung des Steinkohlenbergbaus. Dr. Ulrich Pahlke vom Geologischen Dienst Nordrhein-Westfalen wird in diesem Zusammenhang den Aufgabenwandel sowie die Perspektiven für den Staatlichen Geologischen Dienst diskutieren. Im Anschluss setzt Dr. Michael Drobniewski von der RAG Grubenwasser die Grundwassererhaltung nach dem aktiven Steinkohlenabbau ins Zentrum seines Vortrags. Welche Sanierungsaufgaben für Ingenieurbüros in den ehemaligen Steinkohlerevieren des Saarlandes bestehen, thematisiert Dr. Friedwalt Weber von der ELS Erdbaulaboratorium Saar Institut für Geotechnik und Umwelt GmbH. Dr. Volker Wrede vom Geologischen Dienst Nordrhein-Westfalen rundet die Vortragssession mit der Kernaussage „Der Bergbau geht – das Wissen bleibt: Geologische Erkenntnisse aus dem Steinkohlenbergbau“ ab.

Neue Kraft tanken können die Teilnehmer der Veranstaltung beim abendlichen Get-Together, welches am ersten Veranstaltungsabend in der Oberrheinhalle auf dem Messeplatz in Offenburg stattfindet.

www.gec-offenburg.de