Wissenschaft & Forschung, Vermessung

Mobile-Mapping: Neue Soft- und Hardware für Messfahrzeuge

Ein Mobile-Mapping-Fahrzeug mit rundum erneuerter Software ist seit Kurzem für den Kempener Vermessungsdienstleister Geotechnik im Einsatz.

Der Vermessungsdienstleister Geotechnik GmbH nutzt seit dem Frühjahr das neueste Modell des am Fraunhofer IPM entwickelten Mobile Urban Mapping Systems MUM. Bild: Pascal Kügler / Geotechnik GmbH

Das mit Laserscanner und hochauflösenden Kameras ausgestattete Mobile-Mapping-Fahrzeug wurde am Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM entwickelt und liefert 3D-Planungsdaten für die kommunale Infrastrukturplanung.

Mobile-Mapping-Fahrzeug mit neuer Soft- und Hardware

Die Geotechnik GmbH nutzt seit mehr als fünf Jahren Spezial-Messfahrzeuge von Fraunhofer IPM für die Vermessung von Straßen und Straßenumgebungen. Das Mobile Urban Mapping System MUM misst bei Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 80 km/h und liefert konsistente, texturierte und georeferenzierte Punktwolken, in denen auch schmale Objekte wie z. B. Zum Beispiel Pfosten und Straßenschilder oder Oberflächentexturen erkennbar sind. Die Daten werden unter anderem für die Planung des Glasfaserausbaus der Deutschen Telekom genutzt. Das modular aufgebaute Messfahrzeug ist mit einem augensicheren Laserscanner, vier hochauflösenden Kameras und zwei Panoramakameras für die Erfassung der Umgebung ausgestattet. Zwei GNSS-Antennen, die inertiale Messeinheit und ein Odometriesystem dienen der Georeferenzierung der Daten nach Lage und Höhe und ermöglichen somit die gemeinsame Auswertung von Bildern und Laserscan-Punktwolke.

Datenverarbeitung auf Netzwerkkarten spart ganze Recheneinheit

Für die neue Fahrzeugversion haben die Entwickler vor allem die Onboard-Software rundum erneuert und das Zusammenspiel von Hard- und Software weiter optimiert. Das Fahrzeug ist mit neuartigen Kameras ausgestattet, die über spezielle Netzwerkkarten ausgelesen werden. Die Datenprozessierung erfolgt direkt auf den Karten statt wie bisher auf einem separaten Rechner. Dies spart nicht nur erheblich Gewicht und Strom, sondern reduziert auch die Komplexität des Gesamtsystems und führt zu einer insgesamt effizienteren und zuverlässigeren Datenerfassung.

Auch die Nutzerfreundlichkeit des Systems wurde verbessert: Die Techniker an Bord des Messfahrzeugs erhalten kontinuierlich Rückmeldung über den Prozess der Datenaufnahme. Ein neues LTE-Modul ermöglicht eine verbesserte „Remote Connectivity“ für die Fernwartung und Fehleranalyse durch die Entwickler.

Weitere Informationen unter https://www.ipm.fraunhofer.de/

 

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