Bei Ereignissen mit großen Menschenansammlungen ermöglicht die umfassende Beobachtung des Bewegungsverhaltens der Personen eine frühzeitige Erkennung kritischer Situationen (überhöhte Menschendichten, Staubildung, beginnendes Panikverhalten, etc.). Im Projekt EVIVA wurden Methoden für eine luftbasierte Beobachtung auf Basis von Videodaten entwickelt, welche eine computergestützte Analyse potenziell kritischen Bewegungsverhaltens ermöglicht. Die Beobachtung des Verhaltens kann einerseits zur Prävention von Krisensituationen genutzt werden, um Sicherheitskräfte rechtzeitig ordnend in die Gruppendynamik eingreifen zu lassen (z. B. zur Verhinderung von Staubildung bei Open-Air-Veranstaltungen). Andererseits kann in bereits bestehenden Krisensituationen (z. B. die Evakuierung eines Stadtgebietes) durch frühzeitige Identifikation von Gefahrenzonen und rechtzeitiges Einschreiten von Sicherheitskräften Panikverhalten verhindert werden. Mit den in EVIVA entwickelten Komponenten können große Areale überwacht und bei Detektion einer potenziell gefährlichen Situation spezifische Aufmerksamkeitsalarme am Management- und Führungssystem angezeigt werden. Dieses integrierte Management- und Führungssystem stellt eine wesentliche Erweiterung zum klassischen Einsatzmanagement dar und bietet eine wesentliche Unterstützung bei der Beurteilung von Situationen sowie der gezielten Steuerung von Sicherheitskräften. Wesentliches Ziel war, es den Einsatzzentralen optimale Werkzeuge für die effiziente Unterstützung von Entscheidungsprozessen zur Verfügung zu stellen und damit ein wirkungsvolleres Sicherheitsmanagement bei Großveranstaltungen zu ermöglichen.