Der Klimawandel, die steigenden Energiepreise und die zunehmende Verknappung fossiler Ressourcen sind die großen Herausforderungen unserer Zeit. Preissteigerungen für fossile Energieträger wirken sich nicht nur negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung aus, sondern stellen auch für Privathaushalte eine wachsende Belastung dar. Deshalb bieten sich selbstständigere Energieversorgungsmöglichkeiten, wie etwa Nahwärmenetze durch erneuerbare Energieträger, an. Um erneuerbare Energien aber mit ihrem vollen Potenzial nutzen zu können, bedarf es der Hilfe von Geographischen Informationssystemen (GIS) sowie hochauflösender Geodaten. So nimmt beispielsweise der Gemeindeverband Karnische Region in Kärnten am europäischen INTERREG IV-A Energieprojekt „AlterVIS“ teil, um regionale Energiepotenziale zu erfassen, zu analysieren und kartographisch auszuwerten. In Zusammenhang mit diesem Energieprojekt wird durch den Einsatz von innovativen GISMethoden eine Potenzialanalyse des Wärmebedarfs speziell für Nahwärmenetze im Untersuchungsgebiet Hermagor-Presseggersee erzielt. Durch die Verwendung von zwei unterschiedlichen räumlichen Analysemethoden können auf regionaler und lokaler Ebene potenzielle Standorte für Nahwärmenetze bestimmt werden. Zum einen werden Dichte- und Clusterberechnungsmethoden verwendet, um Gebiete mit einer hohen Wärmebedarfsdichte zu lokalisieren. Zum anderen werden Netzwerkanalysen durchgeführt, um bestimmte, auserwählte Standorte hinsichtlich ihres umliegenden Potenzials, begrenzt durch eine maximale Leitungsnetzwerkdistanz, zu analysieren. Angeführte Ergebnisse der beiden Methoden dienen als Grundlage für die Priorisierung von potenziellen Standorten für eine weiterführende Detailplanung von Nahwärmenetzen.