Geodaten als Crowdfunding-Kampagne bei Startnext

Nur weil ein Dienst im Internet gratis zur Verfügung steht, heißt es nicht, dass er umsonst ist und nichts kostet – zumindest nicht den Betreiber. Magnus Wulf von Wulf Geoinformatik hat daher nun einen anderen Weg eingeschlagen, um die Kosten seines für Anwender kostenlosen Dienstes zu decken: Crowdfunding. Bei Startnext sucht er Unterstützer für sein Open-Geodata-Portal Flurkarte-NRW.de.

DXF Erzeugung mit dem kostenlosen Dienst Flurkarte-NRW.de

DXF Erzeugung mit dem kostenlosen Dienst Flurkarte-NRW.de

Um ein Haus zu planen, braucht man eine Katasterkarte. Diese ist in Nordrhein-Westfalen theoretisch kostenlos. Flurkarten werden zentral und kostenlos als Shape- und NAS-Dateien angeboten, nicht jedoch als DXF.

Planer und Architekten können diese Formate aber nicht verarbeiten und brauchen DXF-Daten. Diese können Sie bei den Katasterämtern der Kreise bekommen. Dabei entstehen aber drei Probleme:

  • Die Daten sind nicht kostenlos, da ein Mitarbeiter diese aufbereiten muss. Die Mindestgebühr liegt bei 30€.
  • Die Daten enthalten nicht die benötigten Informationen. Die abgegebenen Dateien sehen zwar hübsch aus, sie sind bunt und entsprechen den gedruckten Karten, Informationen wie die Punktgenauigkeit, welche notwendig und vorhanden sind, werden aber nicht mit abgegeben.
  • Die Arbeit von Planungsbüros endet nicht an einer Kreisgrenze: alleine in NRW gibt es 53 Katasterämter. Eine zentrale und kostenlose Anlaufstelle für ganz NRW würde die Arbeit der Anwender erheblich vereinfachen.

Bei ca. 40.000 Bauanträgen zahlt die Baubranche in NRW über 1,2 Millionen Euro pro Jahr für kostenlose Daten. Das Portal Flurkarte-NRW.de wandelt die kostenlosen Katasterdaten in DXF um. Über 2.000 mal wurden in diesem Jahr schon Flurkarten als DXF abgerufen und somit mehr als 60.000 Euro durch Architekten und Bauherren eingespart.

Das Projekt Flurkarte-NRW.de ist als Ergebnis aus der Masterarbeit von Herrn Wulf im Studiengang Geoinformatik an der Hochschule Mainz hervorgegangen. Damit es nun nicht „in der Schublade verschwindet“, soll über Startnext Geld gesammelt werden, um die laufenden Kosten für Server, Domain und Wartung der nächsten fünf Jahre zu decken und kleine Verbesserungen, wie eine Adresssuche, zu implementieren. Darüber hinaus könnten im zweiten Step das Bestehen der Plattform für weitere Jahre gesichert werden und Herrn Wulf die Möglichkeit gegeben werden, diese kontinuierlich weiter zu entwickeln.

Alle Möglichkeiten der Unterstützung und weitere Informationen finden Sie unter www.startnext.com/dxf-flurkarte. Die Crowdfunding-Aktion läuft bis 7. Oktober 2019.