Wissenschaft & Forschung

Geodaten: Finden und vernetzen

Leipziger Forscher wollen Verknüpfung von Geo-Daten im Web verbessern. Im GeoKnow-Projekt, das zum 1. Dezember 2012 gestartet ist, arbeiten EU, Forscher und Industrie zusammen.

Mitarbeiter des Instituts für Angewandte Informatik der der Universität Leipzig wollen mit ihrem kürzlich gestarteten Projekt "GeoKnow" "die Vernetzung von Geo-Datenbanken und Informationsquellen vereinfachen sowie die Bearbeitung, Visualisierung und Verknüpfung von Geo-Daten im Web verbessern", erklärt Projektleiter Dr. Jens Lehman. Im GeoKnow-Projekt, das zum 1. Dezember 2012 gestartet ist, arbeiten EU, Forscher und Industrie zusammen. "Räumliche Daten und Informationen sind heute im Internet weitreichend verfügbar. So haben auch viele Web-Anwendungen einen geographischen Bezug. Doch trotz umfangreicher Datenbanken werden viele dieser sogenannten Geo-Daten derzeit nur unzureichend verknüpft", sagt er. Kartendienste wie Google Maps, Yahoo Maps und Microsoft Live Maps zeigten Standorte von Geschäften und deren Kundenbewertungen an. Momentan seien mögliche Suchanfragen an diese Kartendienste aber noch sehr begrenzt, da es bisher nicht möglich ist, geographische Standorte mit nutzerrelevanten Informationen, wie etwa den Öffnungszeiten eines Geschäftes, zu verknüpfen. Die erforderlichen Informationen, um solche Fragen zu beantworten, seien zwar vorhanden, aber auf eine Vielzahl von Informationsquellen und Datenbanken verteilt, die nicht miteinander verknüpft sind. Um die Ziele ihres Projektes zu verwirklichen, planen die Mitarbeiter neben der Optimierung bereits bestehender Software auch die Entwicklung neuer frei verfügbarer Werkzeuge. Diese sollen Web-Nutzern, Unternehmen und Organisationen helfen, strukturierte Geodaten im Web zu finden und zu verwerten. So wird es künftig für Nutzer beispielsweise möglich sein, nach Apotheken in ihrer Nähe zu suchen, die außerhalb der gewöhnlichen Arbeitszeiten geöffnet haben "GeoKnow richtet sich aber vor allem an Nutzer, und Unternehmen der Reisebranche und des Lieferkettenmanagement-Sektors, die von den Ergebnissen im Projekt profitieren können", berichtet Lehmann. Nutzern aus der Reisebranche stünden unter anderem besser vernetze Hintergrundinformationen, erweiterte Inhalte und verbesserten Geo-Suchfunktionen zur Verfügung, die zum Beispiel für die Urlaubsbuchung verwendet werden können. Diesen vielfältigen Herausforderungen der Integration und Verwertung von Geodaten im Web widmen sich sechs Partner aus Industrie und Forschung. Dazu gehören neben dem Research and Innovation Center aus Griechenland (Athena RC), Open Link Software aus Großbritannien, Unister und Brox aus Deutschland sowie die Firma Ontos aus der Schweiz. Koordiniert wird das auf drei Jahre angelegte EU-Projekt von Dr. Jens Lehmann innerhalb der Forschungsgruppe Agile Knowledge Engineering and Semantic Web (AKSW) des Instituts für Angewandte Informatik (InfAI) an der Universität Leipzig.

 

Weitere Informationen:


zum Projekt: www.geoknow.eu
zur Forschungsgruppe: http://aksw.org

Keywords: Geodaten,