Wissenschaft & Forschung

Stadtplanung im Klimawandel

Können die Folgen des Klimawandels bereits in der aktuellen Stadtplanung berücksichtigt werden? Die Hafencity Universität Hamburg (HCU) entwickelt Empfehlungen zur Überflutungs- und Hitzevorsorge.

 

Hamburg muss sich künftig auf vermehrte Starkregenereignisse einstellen. Bild: HCU

Veränderungen des Wetters im Jahresverlauf, die Dynamik der städtischen Entwicklung, die Veränderungen der Nutzungen – dies sind nur einige der vielen Unsicherheiten, die das Aufgabenfeld komplex machen. Eine Studie der HCU hat sich der Komplexität genähert, indem sie die Themenfelder der Überflutungs- und Hitzevorsorge in den Fokus der Betrachtung gestellt hat. Im Auftrag der Behörde für Umwelt und Energie Hamburg (BUE), hat die HCU Hamburg Lösungsansätze im Umgang mit dem Klimawandel anhand von zwei innerstädtisch stark verdichteten Hamburger Quartieren in St. Georg und Winterhude entwickelt – die auch auf andere Metropolen übertragen werden können.

Bereits heute sind viele hoch verdichtete Stadtquartiere in Hamburg aufgrund ihrer baulichen Dichte und ihres hohen Versiegelungsgrades der Böden von extremen Regenereignissen und sommerlicher Hitze betroffen. Die Entwicklung wird sich fortsetzen: Als Folge des Klimawandels muss sich Hamburg – wie viele Metropolen – künftig auf vermehrte Starkregenereignisse mit Überschwemmungen sowie erhöhte Temperaturen und längere Trockenperioden im Sommer einstellen.

Die HCU Hamburg wurde Ende 2014 von der BUE beauftragt, im Rahmen des Forschungsprojektes KLIQ – „Klimafolgenanpassung innerstädtischer hochverdichteter Quartiere“ gemeinsam mit Hamburger Fachexperten Lösungsansätze zur Überflutungs- und Hitzevorsorge zu entwickeln. Präsentiert wurden diese Ende März während einer eintägigen Konferenz an der HCU Hamburg.

Lykke Leonardsen (City of Copenhagen), Daniel Goedbloed (Amsterdam Rainproof) und Jürgen Preiss (Stadt Wien) stellten den rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Verwaltung internationale Beispiele der Überflutungs- und Hitzevorsorge aus Kopenhagen, Amsterdam und Wien vor. Anschließend präsentierten Prof. Dr. Wolfgang Dickhaut und Zamna Rodriguez Castillejos vom Fachgebiet Umweltgerechte Stadt- und Infrastrukturplanung HCU Hamburg konkrete Maßnahmen und Konzepte sowie Umsetzungspotenziale zur anhand von Hamburger Beispielquartieren in St. Georg und Winterhude.

Lösungen zur Überflutungs- und Hitzevorsorge

Zentrale Lösungsansätze sind laut Forscherteam die Begrünung sowie die klimasensible Auswahl von Oberflächenmaterialien in Straßenräumen, auf Fassaden und auf Dächern. Durch Maßnahmen zur Erhöhung von Versickerungspotenzialen, temporärem Regenrückhalt, Verschattung und Verdunstung können der Überflutung und Überhitzung im Stadtquartier entgegen gewirkt und Schäden vermieden werden.

Weitere Informationen unter www.hcu-hamburg.de/kliq

Keywords: Geodäsie, Geoinformation, Geo, Geoinformatik, GI, Stadtplanung, Klimawandel