Intergeo

Smarte Intergeo

Mit 531 Ausstellern aus 37 Ländern, über 17.000 Fachbesuchern aus über 100 Ländern und einem mit 1.300 Teilnehmern international besetzten Intergeo Kongress ist die Intergeo am heutigen Donnerstag erfolgreich zu Ende gegangen.

Die Messe ging nach drei Tagen erfolgreich zu Ende. Bild: Hinte GmbH

Die hohe Dynamik der Branche spiegelte sich in vollen Messehallen und Kongresssälen, einem jungen und internationalen Publikum und in drei Tagen voller Information und Austausch. „Auf der Intergeo trifft sich die Geo-IT-Branche mit den Anwendern. Die Messe ist ein Cross-Industry-Dialog im besten Sinne. Hier steht die Ressource der Zukunft im Mittelpunkt – die smarte Geoinformation“, so Prof. Dr.-Ing. Hansjörg Kutterer, frisch gewählter Präsident des Intergeo-Veranstalters DVW e.V.

Weltweit Nummer eins

Messeaussteller aus aller Welt präsentierten auf der Intergeo ihre Produktinnovationen und intelligenten Solutions und Services. Die Aussteller bildeten dabei die Prozesskette von der Datenerhebung über die Analyse bis zur Präsentation und Visualisierung der Ergebnisse wieder durchgängig ab. Für Hersteller und Dienstleister rund um GNSS-Vermessung, Mobile Mapping, Laserscanning und Vermessung, Inspektion und Monitoring mit Drohnen/UAS war die Messe wieder der Termin des Jahres. Dr.-Ing. Christoph Fröhlich vom Allgäuer Unternehmen Zoller+Fröhlich spricht mit seiner Bewertung für das Gros der Aussteller: „Die Intergeo ist weltweit die absolute Nummer eins für unsere Kunden. Sie fliegen von überall her, um uns zu treffen und die neusten Entwicklungen aus der Branche zu inspizieren.“ Auch für Hersteller von Geoinformationssystemen und Anbieter von Geoinformations-Services war die Veranstaltung ein voller Erfolg.

Schwerpunkt Smart City

Im Mittelpunkt des Messe- und Kongressgeschehens stand die Stadt als Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsraum. Keynotespeaker Nigel Clifford, CEO des British Ordnance Survey, zeigte am Beispiel von Manchester, wie Geoinformationen im Internet der Dinge (IoT) städtische Umgebungen prägen werden. Ron Bisio, Vice President von Trimble Geospatial, entwarf in seiner Keynote Szenarien zur Smart City. Umweltbelastung und Energieverbrauch, effektive Transport- und Verkehrsprozesse, Bürgerdialog und Transparenz, aber auch digitale Veränderungen im Gesundheitssektor und der Kultur – kein Lebensbereich wird von der Digitalisierung unberührt bleiben. Jetzt und hier werden die Weichen für die digitale Zukunft gestellt.

Der Veranstaltungsort für den Schwerpunkt Smart City hätte nicht besser gewählt sein können. Denn Hamburg ist mit seiner Strategie zur digitalen Stadt Vorreiter in Sachen Smart City. Hamburgs Digitalstrategie ist politisch an höchster Stelle verankert. Ein Beleg dafür ist, dass auch Hamburgs Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt sich persönlich auf der Intergeo über die Bandbreite der Smart-City-Angebote informierte. Erstmals hatte die Smart City in der Themenplattform Smart City Solutions ihre eigene Abbildung.

BIM: Digitales Bauen

Eine immer größere Bedeutung gewinnt auch das Thema Building Information Modeling (BIM). Prozesse im Planen, Bauen und Betreiben von Bauwerken und Infrastruktur werden darin in die digitale Welt übertragen. Fest steht auch hier: BIM ist politisch verankert und wird kommen. Das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) hat mit dem Stufenplan Digitales Planen und Bauen die Weichen für die Einführung von BIM als Standardmethode in Infrastrukturprojekten gesetzt. Industrie und Branchenverbände drängen auf rasche Veränderungen. In Podiumsdiskussionen und in Kongressslots der Intergeo diskutierten Vertreter der Plattform Planen-Bauen 4.0, dem BMVI, dem internationalen Verein Smart Building e.V. und Industrievertretern intensiv über die Entwicklungen hin zu transparenten und international wettbewerbsfähigen Bauprozessen. Allen Beteiligten war dabei bewusst: Geodäten sind als Produzenten von Geoinformationen als erste vor Ort und tief in den BIM-Prozess integriert.

Geospatial 4.0 – Information wird zu Mehrwert

Das in Analogie zu Industrie 4.0 entstandene Konzept von Geospatial 4.0 erweist sich als aktueller denn je. Auch auf der diesjährigen Intergeo zeigte sich: Smarte Geoinformationen und -services haben sich nicht nur als Treiber von Wirtschafts- und Verwaltungsinnovationen bewährt, immer mehr Industrien gründen ihre Businessmodelle auf der Basis von intelligent eingesetzten Geoinformationen. Die richtige, die nachhaltige Entscheidung hängt von einer exzellent aufbereiteten Informationsgrundlage ab. DVW-Präsident Kutterer betont, dass nun Standardisierungs-, Lizensierungs-, und Preisfragen gelöst werden müssen, um Geoinformationen als fundamentales Gut in Wirtschaft und Verwaltung zu pushen. Für Dr. Jürgen Dold, CEO von Leica Geosystems wird „online“ unaufhaltsam zur Realität. Im Zusammenhang mit Big-Data-Diskussionen sagte er: „Egal, wie groß die Daten sind, es geht darum, sie smart zu nutzen.“

Interaerial Solutions: Größte Drohnenshow Europas

Eine besonders hohe Dynamik zeigt die UAV-Branche. Auf der Interaerial Solutions, die erstmals auf der Intergeo als eigenständige Plattform lief, trafen über 130 Aussteller ihre Kunden – vom Start-up bis zum weltweiten Konzern. Für Kay Wackwitz vom Marktforschungsunternehmen Droneii.com ist die Messe die ideale Plattform für die junge UAV-Branche: „Der Markt explodiert geradezu. Es drängen immer mehr junge Unternehmen auf die Bühne und suchen sich ihre Nischen. Die Interaerial Solutions bildet die Branche inhaltlich ab. Und die Intergeo ist der perfekte Nährboden für die Präsentationen – denn die wichtigsten Anwendungen sind nach wie vor Vermessung, Inspektion und Monitoring von Infrastrukturen und Bauwerken.“ Auf Forumsvorträgen und in Podiumsdiskussionen wurden Einsatzbereiche und Zukunftstrends diskutiert. Branchenneuling Intel präsentierte in einer Weltpremiere mit dem Falcon 8+ die erste eigene Drohne. Trotz aller noch bestehender rechtlichen Unsicherheiten scheint die Branche unaufhaltsam zu expandieren. Die Zukunft der Drohnen als Vermessungs- und Inspektionsgeräte, aber auch als Plattform für Aerial Photography und sogar als Transportmittel standen auf der drei Tage zur Diskussion.

Intergeo bringt Unternehmen und Bewerber zusammen

Der Fachkräftemangel in den ingenieurwissenschaftlich getriebenen Branchen ist bundesweit die Regel. Auch die Geo-IT-Branche macht hier keinen Unterschied. In Kooperation mit der auf die Vermittlung von Fach- und Führungskräften in IT- und Technologie-Branchen zugeschnittenen nationalen Stellenplattform „Jobware.de“ hat die neue Stellenbörse Geocareer auch auf der Messe Stellenanbieter und berufserfahrene Branchenspezialisten zusammengebracht. Der DVW und die Studentenorganisation Kongeos boten drei Tage zusätzlich den Überblick an Stellenangeboten für Werksstudenten, Aushilfen und Bachelor- und Masterarbeiten. Die neue Anlaufstelle wurde bestens angenommen – über die Hälfte der Besucher waren in diesem Jahr unter 40 Jahre alt und viele der jüngeren Besucher arbeiteten auch an ihrer „Geocareer“.

Berlin im Anflug

Nach der Intergeo ist vor der Intergeo. Berlin als Veranstaltungsort 2017 beschäftigt Veranstalter und Organisatoren bereits jetzt. Für den DVW steht fest: „Die Dynamik fordert uns heraus, auch im nächsten Jahr wieder die beste Plattform zu liefern, die die Geo-IT-Branche als Präsentationsfläche zu den Anwendern braucht“, so DVW-Präsident Kutterer. Die kommende Intergeo findet vom 26. bis 28. September 2017 in den Hallen der Messe Berlin statt.

Weitere Informationen unter www.intergeo.de

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