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Geoinformationen im Mittelpunkt

Neuartige Möglichkeiten, die lokale Kriminalitätsentwicklung zu prognostizieren; aktuelle Satellitendaten für die Schifffahrt - in all diesen Fällen sind geographische Informationen und Daten von unschätzbarem Wert. Insgesamt rund 200 Wissenschaftler und Praktiker aus zahlreichen Fachbehörden sowie Firmenvertreter tauschten sich darüber bei der 3. Münchner Gi-Runde des Runden Tisches GIS e.V. an der TU München aus.

Cloud-Computing, Fernerkundung, 3D und Big Data – das waren die beherrschenden Themen der 3. Münchner GI-Runde des Runden Tisches GIS e.V. Ende Februar an der TU München. Tatsächlich zeigten die rund 40 Vorträge von Wissenschaftlern, Praktikern und Unternehmen, dass diese Themen und Schlagworte eng miteinander verknüpft sind. Bei der Fernerkundung etwa sorgt das Copernicus-Programm der Europäischen Union – dazu gab es einen eigene Vortragsreihe im Rahmen der Praxisforen – aktuell für ein enormes Wachstum des Datenvolumens. Denn neue Missionen der „Sentinel-Satelliten“ produzieren seit Kurzem einen kontinuierlichen Strom von Daten und Bildern zur Erd- und auch Meeresoberfläche, die ohne Big-Data Know-how und Cloud-Computing kaum noch zu beherrschen sind.

Ähnliches gilt für das Thema 3D, wo datenbasierte, semantische Modellierungen bestens geeignet sind, komplexe Inhalte und Big-Data-Analysen verständlich zu visualisieren. Die wissenschaftlichen Sessions zeigten speziell beim Thema 3D, welche Innovationen im Hintergrund erforderlich sind, damit die Nutzer an der Bildschirm-Oberfläche es vergleichsweise einfach haben.

Thilo Weichert, langjähriger Datenschutzbeauftragter des Landes Schleswig-Holstein, nahm vor diesem Hintergrund die datenschutzrechtlichen Risiken etwa von Cloud-Lösungen für Behörden in den Fokus, während Jurry de la Mar, Vertriebschef von T-Systems, neuartige Cloud-Lösungen für geobasierte Satellitendatendienste skizzierte, die wie die heutigen digitalen Marktplätze für Musik und Filme funktionieren könnten.

Im Mittelpunkt stand in den zwei Tagen insgesamt der Erfahrungs- und Wissensaustausch sowie der Wissenstransfer zwischen wissenschaftlichen Institutionen, Unternehmen und Behörden. Aber auch die Nachwuchsförderung ist dem veranstaltenden Verein wichtig. Der alljährlich verliehene Förderpreis Geoinformatik für herausragende Abschluss- und Doktorarbeiten ist mit insgesamt 5000 Euro Preisgeld die am höchsten dotierte Auszeichnung in dieser Disziplin. Mit jeweils 1000 Euro Prämie bedacht wurden in diesem Jahr Judith Anker und Wolfgang Zahn für ihre Masterarbeiten über 3D-Visualisierungen von Hochwasserrisiken (Anker) beziehungsweise Simulation von Sonneneinstrahlungen in 3D-Stadtmodellen (Zahn). Michael Hagenlocher erhielt 3000 Euro Prämie für seine Dissertation über die Rolle von Geodaten bei der Vorsorge vor Seuchen wie zum Beispiel Malaria oder Dengue-Fieber, bei denen Krankheitsüberträger wie Mücken und deren Ausbreitung eine zentrale Rolle spielen. Alle drei Arbeiten wurden von den Preisträgern auf der GI-Runde in Vorträgen präsentiert.

Weitere Informationen unter www.rundertischgis.de

Keywords: GIS, Geoinformation, Geo, Geoinformatik, GI, Runden Tisches GIS e.V., Cloud-Computing, Fernerkundung, 3D, Big Data