Wissenschaft & Forschung

Den Wohlfühlfaktor erhöhen

Studierende der Hochschule Bochum haben eine Umfrage zum Thema Wohlfühlfaktor in Herdecke durchgeführt. Im Anschluss an die Umfrage haben sie sich mit der Analyse der erhobenen Daten befasst und die Ergebnisse aufbereitet.

Partizipation wird immer wichtiger und gefragter. Vor allem in gesellschaftlichen, politischen und sozio-ökologischen Fragestellungen kann auf die Erfahrung von Bürgerinnen und Bürgern zurückgegriffen werden und so die Lösung transparent durch jeden Einzelnen mitgestaltet werden.

Im Sommer letztens Jahres hatten die Bürger der Stadt Herdecke eine solche Möglichkeit. Sie konnten ihre Meinung zu verschiedenen Themen in ihrem Wohnraumumfeld, die einen besonderen Bezug zum demographischen Wandel haben, mithilfe eines Fragebogens kundtun. Der Bogen beinhaltete etwa Fragen nach dem Wohlfühlfaktor, der Zufriedenheit mit der Infrastruktur, der Barrierefreiheit oder der allgemeinen Wohnsituation im Haus.

Geoinformatik-Studierende aus dem 5. Semester der Hochschule Bochum befassten sich in einem Projekt unter Anleitung von Prof. Dr. Ulrike Klein über ein Semester hinweg intensiv mit der Analyse dieser Daten. So wurden die Daten zum Beispiel auf Repräsentativität geprüft und festgestellt, ob bestimmte Altersgruppen oder Stadtteile unter- oder überrepräsentiert sind. Anschließend wurden die verschiedenen Fragen auf dem Level des „Stadtgebietes“, der „Stadtteile“ und der „Straßen“ ausgewertet. So können unter anderem die Fragen nach körperlichen Einschränkungen der Befragten und nach der Zufriedenheit mit der Barrierefreiheit in einem bestimmten Stadtteil in Zusammenhang gebracht werden.

„Speed-Umfrage“ auf dem Weihnachtsmarkt

Im weiteren Verlauf des Projektes sollte dann eine eigene Umfrage entwickelt werden. Hierfür mussten die Studierenden eine geeignete Methode finden, um viele Teilnehmer zu gewinnen. Aus Best-Practice-Beispielen wurde deutlich, dass sich dieses Ziel nur durch eine möglichst kurze und knappe Umfrage erreichen ließ. Die eigens von den Studierenden entwickelte Web-App ermöglichte es den Teilnehmern der „Speed-Umfrage“, Punkte auf einer Karte zu platzieren und sich einer Zielgruppe zuzuordnen. Dabei wurde zwischen Orten unterschieden, an denen sich die Befragten „wohl“ beziehungsweise „unwohl“ fühlten.

Auf den beiden Herdecker Weihnachtsmärkten im Dezember kamen die Studierenden, ausgerüstet mit Tablets, Karte und Papier, schließlich direkt mit den Bürgern in Kontakt. Dies stieß nicht nur bei den Studierenden auf große Begeisterung und Engagement, es kam auch bei vielen Weihnachtsmarktbesuchern gut an, die sich oft über die Kürze und Einfachheit der Umfrage wunderten.

Durch das hohe Engagement der Studierenden und durch die Teilnahme der Bürger wurde eine stolze Anzahl von 266 Punkten erfasst. Die Ergebnisse können nun von der Stadtverwaltung genutzt werden, um bei der Planung und Gestaltung der Stadt besser auf die Wünsche der Bürger einzugehen.

Weitere Informationen unter www.hochschule-bochum.de

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