Wissenschaft & Forschung

Fortschritt beim mobilen Laser-Scanning

Mit Laser-Scannern lassen sich Innenräume präzise ausmessen und als digitale 3D-Modelle abbilden. Auf diesem Gebiet treiben drei Firmengründer an der Uni Würzburg eine Innovation voran. Sie ist für die Autoindustrie und andere Branchen interessant.

So schön lassen sich Laserscans in Bilder umsetzen: Zu sehen ist ein Teil der Altstadt von Bremen. Bild: Mim

Laser-Scanner tasten ihre Umgebung mit Lichtimpulsen ab und registrieren deren Reflexion an Oberflächen. Auf diese Weise können die Geräte sehr exakt Entfernungen messen und Daten liefern, aus denen sich ein dreidimensionales Abbild der Umgebung konstruieren lässt.

Die Technik gebe es seit ungefähr 15 Jahren und sie werde auch häufig verwendet, sagt der Würzburger Informatiker Dr. Jan Elseberg: Die Polizei benutze Laser-Scanner, um Tatorte aufzunehmen; im Städtebau werde damit überprüft, ob auf Baustellen nach Plan gebaut wird. Die Scanner kommen auch zum Einsatz, um archäologische Grabungen zu dokumentieren oder um Gegenstände für den 3D-Druck zu digitalisieren.

Gängige Laser-Scanner sind vier bis fünf Kilogramm schwer und etwa so groß wie zwei Milchtüten. Für Messungen werden sie in der Regel auf ein Stativ gesetzt. Sollen längere Strecken gescannt werden, montiert man die Geräte auf Autos oder Roboterfahrzeuge. Die fahrbaren Unterlagen brauchen dann allerdings zusätzliche Sensoren und GPS-Empfang – schließlich müssen die Messdaten des Scanners mit dem Bewegungsprofil des Gefährts so verarbeitet werden, dass am Ende ein korrektes Bild von der Umgebung entsteht.

Mobiles Laser-Scanning ohne GPS-Daten

Hier kommt nun eine technische Innovation ins Spiel, für die Elseberg bei seiner Doktorarbeit an der Jacobs University Bremen einige Grundlagen geschaffen hat: Man komme beim mobilen Laser-Scanning ohne zusätzliche Sensorik aus. Und man könne auch in Innenräumen oder Tunnels problemlos aus der Bewegung heraus scannen, weil ein GPS-Signal für die Methode nicht nötig sei.

Diese Neuerung birgt ein Geschäftspotenzial, das Elseberg jetzt nutzen will: Zusammen mit den Informatikern Tobias Lindeholz und Professor Rolf Lakämper hat er ein Firmengründungsteam namens Mim (Measurement in Motion) auf die Beine gestellt. Die drei wollen die innovative Technologie substanziell vorantreiben und marktreif machen, sie als Dienstleistung anbieten oder sie als Hard- und Softwarepaket verkaufen.

Laut Elseberg bewältigt die Industrie diese Herausforderung derzeit mit statischen Laser-Scannern. Mit Mim gehe das deutlich besser: Dank der Technologie könne man den Laser-Scanner in der Fabrik einfach aufs Band stellen und ihn durch den Fertigungsprozess schleusen.

Weitere Informationen unter www.uni-wuerzburg.de

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