Von Seiten der Geoinformatik und verwandter Disziplinen bestehen inzwischen eine Reihe von Konzepten zur Datenmodellierung und zum Applikationsdesign von Karten- und Routendiensten für Menschen mit Mobilitätsbehinderung. Es haben sich allerdings noch keine genaueren Leitlinien zur Erhebung und Modellierung von entsprechenden Daten herausgebildet. Ein Grund dafür ist die hohe Komplexität und inhaltliche Breite der Thematik Barrierefreiheit im Spannungsfeld unterschiedlichster Behinderungsarten und der abzubildenden baulichen, häufig nicht barrierefreien Umwelt. Dies bedingt auch eine zeit- und kostenintensiven Erhebung und Aktualisierung von entsprechenden (Geo-)Daten. Ansätze aus dem Bereich Volunteered Geographic Information (VGI) bieten hier zwar eine Alternative, jedoch gibt es bisher nur sehr wenige Ansätze, wie solche kollaborativen Systeme für Menschen mit Mobilitätsbehinderung aufgebaut sein können. In diesem Beitrag werden einige der methodischen Ansätze zur Gestaltung von Karten- und Routendiensten für Menschen mit Mobilitätsbehinderung vor allem in Bezug auf Datenmodellierung und Kollaborativität aufgezeigt und einige vorhandene Beispielanwendungen vergleichend vorgestellt. Anschließend werden in Bezug auf Vor- und Nachteile der vorgestellten Strategien und Anwendungen eigene Überlegungen zur Datenmodellierung und zum Aufbau von entsprechenden Diensten anhand eines im Aufbau befindlichen Systems besprochen.