Open Data: Eine Standortbeschreibung

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Open Data ist ein Thema unserer Zeit: Transparenz, Bürgerbeteiligung und Entfaltung von positiven wirtschaftlichen Effekten sind die Schlagworte der Befürworte. Und Gegner gibt es in Anbetracht des politischen Willens für offene Daten der Verwaltung irgendwie gar nicht mehr – aber so richtig freigeben wollen die Verwaltungen dennoch nichts.

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Quelle: Inventorium.org

Nach Wikipedia – immerhin zentraler Bestandteil der Open-Bewegung und damit in diesem Fall sicher zitierbar - bedeutet Open Data die freie Verfügbar- und Nutzbarkeit von, meist öffentlichen, Daten. Sie beruht auf der Annahme, dass vorteilhafte Entwicklungen unterstützt werden (wie Open Government), wenn Daten für jedermann frei zugänglich gemacht werden und damit mehr Transparenz und Zusammenarbeit ermöglichen. Dazu verwenden die Ersteller Lizenzmodelle, die auf Copyright, Patente oder andere proprietäre Rechte weitgehend verzichten.

Für die Verwaltungen, die die Daten herausgeben, heißt das im ersten Schritt aber mehr Arbeit und ein wie auch immer geartetet Investment. Der Theorie zufolge lohnt sich dieses Invetment aber, da die offenen Daten einen wirtschaftlichen Mehrwert nach sich ziehen sollen. Bislang gibt es viele gute Beispiele, was aus offenen Daten entstanden ist, beispielsweise der Open Bremen City Guide, die Berliner Weihnachtsmärkte App oder Apps zur Bundestagswahl, die in einem bundesweiten Hackathlon entstanden sind. Ob die Daten tatsächlich die wirtschaftliche Power entwickeln, die angeblich in ihnen stecken soll, ist bislang ungeklärt.Bislang jedenfalls mauern Verwaltungen noch, um "ihre" Daten auch schön im Aktenschrank zu belassen. Black-Box-Verwaltung nennt man das dann. Nach dem Motto, die Rohdaten versteht eh keiner. Oder aber schlicht aus der Angst heraus, etwas falsch zu machen, weil vielleicht Datenschutzthemen davon betroffen sein könnten.

Die Bremer sind - natürlich neben den Berlinern (die sämtlich eGeodaten frei rausgeben) - weit vorne beim Thema Open Data. In Bremen beispielsweise stehen insgesamt 133 Datensätze bereit, daraus sind etliche Apps entsanden. Allerdings zweifelt der IT-Verantwortliche in Bremen, dass das ein Mainstream-Thema ist. Es sind nur einige wenige, die die maschinenlesbaren offenen Daten denn tatsächlich auch lesen und nutzen können. Wenn die daraus aber Apps entwickeln ist das im Sinne der Demokratisierung der Verwaltung auch schon ein Riesenschritt.


Das Thema Open Data bewegt sich im Spannungsfeld mit Datenschutzfragen, mit Lizenzfragen, mit Fragen zu Urhebrrechten der Daten, Haftungsfragen und auch den zumindest anfänglichen Kosten, die entstehen. Wichtig wird sein, dass man das Thema jenseits aller ideologischer Gräben gemeinsam angeht, denn ansonsten ist nämlich Stillstand angesagt.

Am Donnerstag den 14.11.2013 moderiere ich zu diesem Thema eine Podiumsdiskussion in Bonn. Start 18 Uhr im Münstercarré. Wird sicher eine spannende Runde.Wer Lust hat, man kann sich noch anmelden.

 

Habe mal eine eine Präsentation zum Thema Open Data mit Prezi gemacht. Die ist hier.